Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Süßer Neustart im Tierpark Weeze
Monatelang war die beliebte Anlage in der Gemeinde geschlossen. Ab Montag dürfen endlich wieder Besucher kommen. Sie können sich auf zahlreichen Nachwuchs freuen, der noch kaum einen Menschen gesehen hat.
WEEZE Die Tiere wissen schon Bescheid. „Wir haben ihnen erzählt, dass jetzt die Besucher wiederkommen. Ob sie es verstanden haben, weiß ich natürlich nicht“, sagt Tierparkleiterin Marie-Christine Kuypers. Aber sie geht davon aus, dass sich die Tiere ebenso wie sie darüber freuen, dass die Anlage nach Monaten des Lockdowns endlich wieder geöffnet werden kann.
Auf die Besucher vorbereiten brauche man die Tiere nicht. Das sei auch nur schwer möglich, zudem seien vor allem Schafe und Ziegen zunächst einmal mit ihrem Nachwuchs beschäftigt, da spielten die Besucher dann kaum eine Rolle. Für den Nachwuchs freilich ist es eine echte Premeire. Erstmals sehen sie andere Menschen als das Personal im Tierpark. Die kleinen Ziegen etwa werden für viele ein süßer Hingucker sein. Marie-Christine Kuypers ist gespannt, wie zutraulich sie sind. „Ich bin auch mal gespannt, wie unser Eselfohlen auf Besucher reagiert“, sagt sie. Der Nachwuchs der seltenen Poitou-Esel war Ende des Jahres zur Welt gekommen und kennt ebenfalls nur den Tierpark im Lockdown-Modus.
Damit die Tiere sich langsam und in Ruhe an die neue Situation gewöhnen können, öffnet der Park auch nicht am Wochenende, sondern erst am Montag. „Dann wird es nicht gleich den ganz großen Ansturm geben“, sagt die Leiterin. Wegen der Corona-Schutzbestimmungen müssen im eigentlich kostenlosen Park jetzt Karten im Vorverkauf erworben werden. Denn es ist nur eine bestimmte Zahl an Besuchern erlaubt. Zudem ist es darüber möglich, den Besucherstrom auch zeitlich zu steuern und zu verhindern, dass zu viele Menschen gleichzeitig auf der Anlage sind.
Wie bereits im vergangenen Jahr wird der Einlass in den Tierpark durch einen Sicherheitsdienst geregelt. Der Eintritt beträgt für Kinder von drei bis 14 Jahren drei Euro, für Kinder ab 15 Jahren und Erwachsene vier Euro, für eine Familie (zwei Erwachsene und bis zu vier Kinder aus dem eigenen Haushalt) insgesamt zehn Euro. Die Preise sind etwas höher als im vergangenen Jahr. Das liegt daran, dass vor allem die Preise für Heu deutlich gestiegen sind. Pro Ballen um fast ein Drittel. „Das macht sich aufs Jahr gerechnet schon bemerkbar, vor allem, weil wir ja für die Personal- und die laufenden Kosten eine feste Summe pro Jahr von der Gemeinde bekommen. Weniger fressen tun die Tiere natürlich auch nicht, auch wenn das Heu teurer ist. Und sparen können wir in diesem Bereich auch nicht“, erläutert die Tierparkleiterin.
Am Eingang reicht es aus, die E-Mail des Onlineshops mit der bestätigten Zahlung vorzuzeigen, ausgedruckt oder auch auf dem Handy. Tickets können erst einmal nur bis zum 21. März gebucht werden. „Denn wir müssen immer schauen, wie sich die Situation angesichts der Corona-Zahlen entwickelt.“Es wäre organisatorisch unheimlich aufwändig, Tickets wieder zurückzuerstatten wenn der Park wieder geschlossen werden muss. Aber das wollen wohl auch die Tiere nicht.