Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Das Tauziehen um die Zukunft der Kroatenhal­le geht weiter

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KEVELAER (zel) Die Kroatentur­nhalle ist in die Jahre gekommen. Seit längerem wird intensiv über die Zukunft des Gebäudes diskutiert. Die Stadt würde die Halle gerne sanieren. Dafür sollte auch Geld in den Haushalt gestellt werden. Auf Initiative von CDU und KBV wurde darauf erst einmal verzichtet. Man wolle noch mal mit der Denkmalbeh­örde reden und nach Lösungen suchen, hieß es.

Knackpunkt ist, dass das Dach der Halle unter Denkmalsch­utz steht. Es handelt sich um ein so genanntes Tonnendach nach Zollinger Bauweise. Und dieses Dach müsste erhalten bleiben. Die Stadt hat dazu schon zahlreiche Gespräche mit der Denkmalbeh­örde geführt, wie Bürgermeis­ter Dominik Pichler erläutert. Man habe das Dach beispielsw­eise Freilichtm­useen angeboten. Bislang ohne Erfolg. KBV und CDU regten an, weiter am Ball zu bleiben und nochmal mit den Behörden zu sprechen. Frank Jakobs (KBV ) schlug vor, die Stadt könne doch mal prüfen, ob sie das Dach nicht selbst an anderer Stelle nutzen könne. Vielleicht im Rahmen der Umgestaltu­ng des Peter-Plümpe-Platzes.

Einer, der sich sehr dafür eingesetzt hat, auf die historisch­e Bedeutung des Daches hinzuweise­n, ist Ralf Angenendt. Der Ex-SPDRatsher­r hat daher jetzt auch einen Bürgerantr­ag eingereich­t und fordert, die Halle zu erhalten und das Dach zu sichern. Er kritisiert vor allem, dass es in der Kevelaerer Politik offenbar seit Jahren Einigkeit darüber gebe, dass es in städtebaul­icher Hinsicht „mehr als sinnvoll sei, die Kroatenhal­le nicht mehr zu sanieren“, schreibt Angenendt. „Ein städtebaul­iches Integriere­n in eine Gesamtplan­ung rund um den Wasserturm scheint nicht einmal angedacht oder in Erwägung gezogen“, kritisiert er.

Es habe in den vergangene­n Jahren mehrfach den Auftrag des Rates an die Verwaltung gegeben, die Kroatenhal­le aus der Denkmallis­te zu löschen. Angenendt sieht darin einen Verstoß gegen das Denkmalsch­utzgesetz. Dass die Stadt die Mittel zur Sanierung in den Haushalt einstellen wollte, sei der richtige Weg gewesen. Damit komme die Stadt ihren Pflichten nach und tue das, was das Gesetz verlange. Für dieses Engagement bedanke er sich ausdrückli­ch beim Kämmerer. Er regt in seinem Bürgerantr­ag an, dass die Untere Denkmalbeh­örde der Stadt die notwendige Anordnung für die Sanierung gibt.

Bürgermeis­ter Dominik Pichler machte noch einmal deutlich, dass es auch Ziel der Kommune sei, die Halle zu sanieren, eher früh als spät. „Denn die Kosten dafür werden sicher nicht günstiger“, so Pichler.

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RP-FOTO: LATZEL Die Zukunft der Turnhalle an der Kroatenstr­aße ist offen.

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