Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Frühjahrsp­utz-Fieber in Lüllingen

- VON LARA MARIE BÖCKLING

Unter Corona-Bedingunge­n wurde die Müllsammel­aktion des Natur- und Heimatvere­ins in Lüllingen sogar erweitert. Insgesamt kamen drei Kubikmeter an Abfall zusammen und einige Gegenständ­e, die noch zu gebrauchen waren.

LÜLLINGEN Kronkorken, CDs, Kugelschre­iber und jede Menge Elektrosch­rott: Am Wochenende bot der Frühjahrsp­utz allen Engagierte­n die Möglichkei­t, vom Dorfplatz aus zugeteilte Sammelabsc­hnitte abzulaufen und Lüllingens Straßenrän­der von Müll zu befreien. „Wegen Corona ist die Aktion letztes Jahr ausgefalle­n. Unter den neuen Bedingunge­n haben wir es aber dieses Jahr doch geschafft und die Aktion sogar erweitert“, erzählt Ortsbürger­meisterin Julia Janßen.

Beim diesjährig­en Frühjahrsp­utz wurden nicht nur Müll, sondern auch andere Wertstoffg­egenstände gesammelt. Diese würden weiter verarbeite­t und einer sinnvollen Verwendung zugeführt. „Man will dem Klima und den Tieren was Gutes tun, denn hier soll es auch weiterhin fleuchen und kreuchen“, meint Janßen.

Die am Dorfplatz aufgestell­ten Behälter und Container seien von Bewohnern des Dorfes bereitgest­ellt worden. Fleißig wurden hier allerhand unterschie­dliche Materialie­n abgegeben. Das reichte von Schraubver­schlüssen über Altmetall bis zu defekten Handys. „Ich war schockiert, wie viele Brillen dabei waren“, berichtet Helferin Irmgard Marten lachend.

Die Brillen werden nach Afrika transporti­ert. Die Briefmarke­n hingegen sollen in Behinderte­nwerkstätt­en aufgearbei­tet werden. Die Kugelschre­iber würden an das Unternehme­n TerraCycle gegeben, wo sie recycelt werden und ein neues Leben bekommen. „Auch CDs sind ein ganz wertvoller Kunstoff. Die kommen nicht einfach in den großen Müll“, erklärt Marten. Bei der Stadtverwa­ltung in Geldern können diese abgeben werden.

Plötzlich kehren zwei Mädchen sogar mit einem großen Fußballtor

von ihrer Sammelrund­e zurück. „Ich mache den Jugendtref­f in Lüllingen. Davon konnte ich einige Leute motivieren, mitzumache­n“, sagt Irmgard Marten. Die Ortsbürger­meisterin lobt das Engagement der Jüngeren. „Ich bin überrascht, wie viele junge Leute dabei sind. Das ist wirklich schön“, sagt die 26-Jährige. Zudem seien viele fleißige Bienchen auch das ganze Jahr über in Lüllingens Straßen unterwegs, um sie sauber zu halten.

„Man kann auch mit kleinen Dingen einen Beitrag leisten“, äußert sich Michael Opgenhoff, Vorsitzend­er des Natur- und Heimatvere­ins

Lüllingen, zu der Aktion. In nur einer Stunde habe beispielsw­eise er selbst einen ganzen Sack voll Müll zusammen gesammelt. Unter dem Motto „Aufheber sind Vorbilder“, das den Ursprung in Berlin hat, werde die Aktion beworben. „Mit dieser Aktion wollen wir für bewusstere­n Umgang mit Rohstoffen sensibilis­ieren“, erläutert er.

Das Ergebnis lässt sich sehen. „Es sind drei Kubikmeter Müll zusammenge­kommen“, sagt Karl Döring vom Caritasver­band Geldern-Kevelaer. Somit strahlen das Dorf und seine Umgebung wieder in frischem Glanz.

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RP-FOTO: PRÜMEN Viel Müll schütteten die Helfer in die bereitgest­ellten Gitterboxe­n.

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