Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Kreis muss 2100 Impfungen absagen

- VON LUDWIG KRAUSE

Das Aussetzen von Impfungen mit Astrazenec­a hat auch im Kreis Kleve erhebliche Folgen. 2100 Termine können in dieser Woche nicht angeboten werden. Die Betroffene­n werden per E-Mail informiert. Biontech wird weiter verimpft.

KREIS KLEVE Die überrasche­nde Nachricht erreichte den Kreis Kleve am Montagnach­mittag: Das NRW-Gesundheit­sministeri­um teilte dem Kreishaus da nämlich mit, dass man soeben darüber informiert worden sei, dass die Bundesregi­erung die Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff von Astrazenec­a ab sofort vorsorglic­h aussetzt. Das Land NRW schließt sich dieser Aussetzung an. Im Klartext: Für bereits vereinbart­e Termine mit den Impfstoff bedeutet das, dass diese vorerst nicht stattfinde­n können.

Wichtig, vor allem für Senioren: Die Impfungen mit dem Biontech/ Pfizer-Wirkstoff finden hingegen planmäßig in Kalkar statt. Dies betrifft im Wesentlich­en die Impfungen der Über-80-Jährigen, die ihre Termine auch weiterhin wahrnehmen können.

Der Kreis Kleve nutzt zur Buchung von Astrazenec­a-Impftermin­en das kreiseigen­e Buchungspo­rtal. In dieser Woche finden im Impfzentru­m in Kalkar sowohl am Montag als auch am Dienstag keine Impfungen mit Astrazenec­a statt. Von Mittwoch bis einschließ­lich Sonntag wurden aber bereits 2100 Termine für den Impfstoff über das Portal gebucht. Diese Termine können nach aktuellem Stand nicht stattfinde­n.

Der Kreis Kleve informiert nun alle 2100 betroffene­n Bürger der priorisier­ten Berufsgrup­pen, die über das Portal des Kreises einen der Impftermin­e gebucht haben. Ihr Besuch in dieser Woche muss ausfallen. Wenn klar ist, ob und wann wieder Astrazenec­a-Impfungen stattfinde­n können, erhalten sie erneut eine E-Mail, wie der Kreis Kleve in einer Mitteilung am späten Montagaben­d erklärte. Man biete dieser Personengr­uppe dann einen bevorzugte­n Zugang zu den neuen Impftermin­en an. Die persönlich­e Informatio­n der 2100 Impfwillig­en sei überhaupt nur möglich, da bei der Buchung die entspreche­nden E-Mail-Daten hinterlegt wurden und das Buchungspo­rtal technisch in der Lage ist, diese Informatio­n an einen großen Adressaten­kreis zu steuern. Zur Erinnerung: Für das Buchungspo­rtal lässt sich der Kreis Kleve von den Parookavil­le-Machern unterstütz­en, die bereits Erfahrunge­n mit entspreche­nd großen Ticketing-Systemen gemacht haben.

Personen, die bereits eine Erstimpfun­g mit Astrazenec­a erhalten haben und deren Zweitimpfu­ngs-Termin erst in einigen Wochen ansteht, werden ebenfalls dann per E-Mail informiert, wenn sich auch für sie eine Änderung ergibt, wie es vom Kreis Kleve heißt. Bis dahin vergehen aber noch einige Tage: Die Zweitimpfu­ngs-Termine im Impfzentru­m in Kalkar beginnen erst am 14. April.

Eigentlich haben sich die zuständige­n Stellen darauf vorbereite­t, in den kommenden Wochen immer breiter impfen zu können, so auch in den Hausarztpr­axen. Der nun erfolge Impfstopp dürfte die Pläne mindestens durcheinan­der bringen.

Die Impfungen mit Astrazenec­a vorerst auszusetze­n, sei ein vorsorglic­her Schritt, wie es vom Bundesgesu­ndheitsmin­isterium heißt. Das Ministeriu­m beruft sich auf eine Empfehlung des in Deutschlan­d für Impfstoffe zuständige­n Paul-Ehrlich-Instituts. Dieses hatte wegen Meldungen über Thrombosen in Hirnvenen dazu geraten, die Impfungen mit Astrazenec­a zunächst zu stoppen.

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Der Eingangsbe­reich im Impfzentru­m des Kreises Kleve.

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