Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Händler wollen Stopp des Umbaus

- VON SEBASTIAN LATZEL

Geschäftsl­eute fürchten um die Attraktivi­tät der City, wenn Parkplätze im Zuge der Umgestaltu­ng des Plümpe-Platzes verloren gehen.

Die Geschäftsl­eute fürchten um die Attraktivi­tät der Innenstadt, wenn Parkplätze im Zuge der Umgestaltu­ng des Peter-Plümpe-Platzes verloren gehen. Daher unterstütz­en sie den Vorstoß der FDP, den Umbau erst einmal zu stoppen.

KEVELAER Eine Sache ist Felix Moeselagen wichtig. „WIr sind zwar ein Stück weit frustriert und verärgert, aber wir sind vor allem an einem Kompromiss interessie­rt“, sagt der Metzger von der Hauptstraß­e, der Sprecher einer Interessen­gemeinscha­ft der Händler der Innenstadt ist. Und für die Geschäftsl­eute hat die Sitzung des Ausschusse­s am Donnerstag eine ganz besondere Bedeutung. Die FDP hat nämlich den Antrag für ein Moratorium zum Peter-Plümpe-Platz gestellt. Das Projekt soll gestoppt und noch einmal geprüft werden.

Das wollen auch die Händler. „Wir haben die dringende Bitte, dass noch einmal Gespräche mit uns geführt werden, Ziel ist es, die Politik und die Stadtverwa­ltung für unsere Situation zu sensibilis­ieren“, sagt Moeselagen. Knackpunkt ist vor allem der geplante Wegfall von Parkplätze­n am Peter-Plümpe-Platz. „Ich rede viel mit den Leuten hier in der Stadt. Und dann bekomme ich zu hören, wie schön es doch ist, dass man direkt am Peter-Plümpe-Platz parken kann“, sagt Moeselagen. Parkplätze am Bahnhof seien viel zu weit weg.

Er verweist auch darauf, dass die Händler schon länger die Planungen kritisiere­n. Im vergangene­n Jahr habe man trotz Lockdown fast 800 Unterschri­ften gesammelt. Die entspreche­nden Schreiben von Händlern und Verkehrsve­rein seien vom Rat nahezu ignoriert worden. Die Vertreter der Händler der Innenstadt reichten im Mai 2020 auch eine Petition bei der Bezirksreg­ierung Düsseldorf sowie dem Petitionsa­usschuss ein. Dazu habe es am 26. Oktober noch eine Ergänzung gegeben.

„Bei der Zukunftsen­twicklung der Innenstadt waren die Händler leider nicht wirklich beteiligt und wurden auch nicht wirklich ernst genommen. Berechtigt­e Einwände wurden bisher konsequent ignoriert, möglicherw­eise durch die Verlockung von Fördermitt­eln zum Abbau der Parkfläche­n“, so Moeselagen.

„Uns erschließt sich nicht, warum wir im größten nordwesteu­ropäischen Wallfahrts­ort mit vielen Pilgern aber auch Individual­touristen, die mit Pkw und Bussen anreisen, den beliebten Zentralpar­kplatz für einen Springbrun­nen und eine Wiese abschaffen.“Dadurch würden die Parkplätze von ca. 280 auf 100 reduziert. Hier werde mit Gewalt durch den falschen Anreiz von Fördermitt­eln der innerstädt­ische Einzelhand­el nachhaltig massiv geschädigt. Für gewerblich­e Neuansiedl­ungen werde Kevelaer dadurch ebenfalls unattrakti­ver, so der Händler.

Das Parkraumgu­tachten überzeuge die Händler nicht mal im Ansatz, weil zur Beurteilun­g der Ist-Situation „gezielt zwei frequenzar­me Tage von der Verwaltung vorgegeben“wurden.

Neben den angesiedel­ten Geschäften, Arztpraxen, Gastronomi­en und Büros würden auch die Anwohner und die Kevelaerer Bürger nachhaltig benachteil­igt durch den Wegfall der kostenfrei­en Kurzzeitpa­rkzonen.

Bei der Präsentati­on der Studie „Vitale Innenstädt­e 2020“habe Nikolaus Sondermann vom Büro IFH die Bedeutung der Parkplätze für eine funktionie­rende Innenstadt betont. Er hatte gesagt, Kevelaer sei bei Parkmöglic­hkeiten sehr gut aufgestell­t. Man solle alles daran setzen, dass es auch so bleibt.

Moeselagen betont: „Wir stehen nicht konträr, sondern im Kompromiss zur Sache und sind konzession­sbereit. Wir wollen im Grundsatz alle das Gleiche, nämlich Kevelaer attraktive­r und schön gestalten.“Man sei auch daran interessie­rt, dass etwas in der Stadt passiere. Doch wenn etwa der Peter-Plümpe-Platz umgestalte­t werden, müsse man auch einen Mehrwert sehen, eben den sehe man aktuell nicht. Deshalb begrüße man den Vorstoß der FDP zu einem Moratorium, um die Sache noch mal zu überdenken.

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FOTOS: LATZEL/LANG Im Zuge der Umgestaltu­ng des Plümpe-Platzes sollen Parkplätze wegfallen. Das kritisiere­n die Händler wie Felix Moeselagen (kleines Foto).
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