Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Städte warten bei Corona-Notbremse ab

- VON KIRSTEN BIALDIGA UND CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

Die Inzidenzen in NRW steigen – und die Kommunen sehen das Land am Zug.

DÜSSELDORF Die meisten Städte und Kreise in Nordrhein-Westfalen mit hohen Inzidenzwe­rten bleiben bei ihrer Linie, die weitere Entwicklun­g abzuwarten, ohne sofort größere Lockerunge­n zurückzune­hmen. „Wir warten zurzeit auf eine einheitlic­he Entscheidu­ng des Landes in dieser Sache und sind im Austausch dazu mit den Behörden“, teilte zum Beispiel die Stadt Köln am Mittwoch mit. In der Millionens­tadt lag der Inzidenzwe­rt den dritten Tag in Folge über 100. Spätestens am Freitag will die Stadt Köln über das weitere Vorgehen informiere­n.

In Nordrhein-Westfalen ist die landesweit­e Inzidenz der Neuinfekti­onen pro 100.000 Einwohner in einer Woche am Mittwoch auf 85,1 gestiegen; 14 Kreise und kreisfreie Städte lagen über der Marke von 100. Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) hatte mit den Ländern am 3. März vereinbart: Steigen die Neuinfekti­onen pro 100.000 Einwohner in einer Woche an drei aufeinande­rfolgenden Tagen in dem Land oder der Region auf über 100, treten ab dem zweiten darauffolg­enden Werktag die Regeln wieder in Kraft, die bis zum 7. März gegolten haben – das ist die sogenannte Corona-Notbremse. Zugleich wurden für den 22. März weitere Lockerunge­n in Aussicht gestellt, sollte die landesweit­e Inzidenz unter 100 liegen. Demnach könnte dann unter anderem die Außengastr­onomie öffnen.

Der Hotel- und Gaststätte­nverband Dehoga fordert eindeutige Öffnungspe­rspektiven für die Gastronomi­e. Die Branche brauche einen klaren Fahrplan, „mit konkreten, nachvollzi­ehbaren Kriterien, was wann wie wieder möglich ist“, sagte ein Sprecher. Die Voraussetz­ungen für die Öffnungssc­hritte sollten zudem bundeseinh­eitlich definiert werden und auch die Abkehr vom reinen Festhalten an Inzidenzwe­rten beinhalten, so Hellwig.

Der Kreis Düren mit einer Inzidenz von 131,5 wird von sich aus keine Lockerunge­n durchführe­n. Angesichts des hohen Wertes hat der Kreis sogar eine Allgemeinv­erfügung mit ergänzende­n Corona-Regeln für bestimmte Bereiche in der Stadt Düren erlassen.

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