Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Corona-Zahlen im Kreis Kleve steigen um 85 neue Fälle
KREIS KLEVE (RP) Am Donnerstag, 18. März, lagen dem Kreisgesundheitsamt insgesamt 7640 labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie vor. Das sind 85 mehr als am Vortag.
Von den 7640 Indexfällen sind 329 (+13) in Bedburg-Hau, 872 (+4) in Emmerich, 991 (+4) in Geldern, 730 (+8) in Goch, 258 (+5) in Issum, 265 (+1) in Kalkar, 227 (+/- 0) in Kerken, 663 (+5) in Kevelaer, 1158 (+10) in Kleve, 314 (+8) in Kranenburg, 525 (+2) in Rees, 105 (+/- 0) in Rheurdt, 443 (+8) in Straelen, 113 (+1) in Uedem, 170 (+1) in Wachtendonk und 348 (+2) in Weeze. 129 Indexfälle befinden sich noch in Bearbeitung und können daher noch nicht den einzelnen Kommunen zugeordnet werden.
Von den insgesamt 7640 bestätigten Corona-Fällen gelten 6740 (+31) als genesen; 144 Personen sind verstorben. Im Kreisgebiet befinden sich aktuell 30 Personen im Krankenhaus.
Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Anzahl der in den vergangenen sieben Tagen neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner, lag am Donnerstag bei einem Wert von 128,3 (+ 9,6). Am Mittwoch hatte das Landeszentrum Gesundheit NRW noch einen Wert 118,7 übermittelt.
Aktuell befinden sich insgesamt 2120 (+73) Personen in häuslicher Quarantäne.
Die hohe Zahl der Corona-Neuinfektionen in unserer Region beunruhigen auch die Mitglieder des Corona-Stabs, wie es in einer Pressemitteilung des Kreises Kleve heißt. In der turnusgemäßen Sitzung am Donnerstagvormittag sei über Maßnahmen des Kreises Kleve diskutiert worden. Schließungen von Geschäften, Schulen oder Kitas seien vorerst jedoch nicht geplant. Mehr dazu auf
Einige Schulen haben sie schon, andere nicht. Wie mit den Selbsttests umzugehen ist, müssen sich Lehrer selbst aneignen. Vorerst behelfen sich Schulen wie in Weeze mit Arztpraxis-Teams, die anbieten, Schnelltests durchzuführen.
KREIS KLEVE Testungen an Schulen gelten als wichtiges Mittel, um die Corona-Pandemie einzugrenzen. Doch oft sind sie noch gar nicht möglich. So sieht die Situation an den weiterführenden Schulen in Kleve und Goch aus: Die Karl-Kisters-Realschule in Kleve hat ein eigenes Testzentrum im Forum und im Neubau der Kellener Schule für die Selbsttests eingerichtet. Dort werden die Schüler von jeweils zwei Lehrerteams betreut, die die Schüler beaufsichtigen, die die Selbsttests durchführen. „Das sind vier Lehrer, die sich auskennen, die sich auch entsprechend in das Thema eingearbeitet haben“sagt Christian Best, Leiter der Karl-Kisters-Realschule. In der Realschule hat man sich entschieden, die Kinder und Jugendlichen zu bestimmten Terminen zu testen und nicht am Beginn – damit nicht alle 300 Schüler, die an dem Tag im Wechselunterricht sind, gleichzeitig an den Testpunkten auflaufen. Jeder soll, so die Vorgabe vom Land, einmal vor den Ferien getestet werden. Best hat vom Land dafür 700 Tests für seine 685 Schüler bekommen. „Das ist knapp bemessen, wenn mal beispielsweise ein Test wiederholt werden muss“, sagt der Schulleiter. Zugestellt wurde das Paket per Post. „Nur haben wir die ankündigende Mail nicht bekommen“, sagt Best. Er wird in seiner Schule ab Montag testen.
An der Joseph-Beuys-Gesamtschule ( JBG) und am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Kleve wartete man am Donnerstag noch auf die Tests. „Sie wurden wohl schon an DHL übergeben, das zeigt zumindest meine App an“, sagt JBG-Schulleiter Christoph Riedl. Dazu, wie er die Tests an seiner Schule durchführen wird, will er noch nichts sagen. Nur so viel: „Die Planungen sind noch nicht abgeschlossen.“Ganz genau so sieht die Situation am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium aus. Auch waren am Donnerstag noch keine Corona-Tests eingetroffen, auch dort steht noch nicht fest, wie die Testungen konkret ablaufen sollen. Auch an der Gesamtschule am Forstgarten waren bis Donnerstag weder Mails noch Test-Pakete eingetroffen. „Wir haben keine Tests und das ganze Verfahren grenzt schon an Zumutung“, sagt Rose Wecker, Leiterin der Gesamtschule am Forstgarten. Man müsse einen unglaublichen Aufwand betreiben, um die Tests an den Schülern durchzuführen. Ein Blick in die Ausführungen des NRW-Schulministeriums reicht, um nachvollziehen zu können, was Wecker damit meint: Die Selbsttests sollen grundsätzlich bei Unterrichtsbeginn im Klassenverband durchgeführt werden. Die zu testenden Schüler müssen 1,5 Meter Abstand wahren. Zunächst soll nur die eine Hälfte der Schüler getestet werden, danach die andere. Die Selbsttests führen die Schüler unter Aufsicht und Anleitung von Lehrkräften statt. Schüler bzw. Eltern dürfen die Tests verweigern. Ein positiv getesteter Schüler muss „unverzüglich und in altersgerechter Weise unter Einhaltung der allgemeinen Infektionsschutzund Hygienemaßnahmen isoliert werden“. Die Schule entscheidet, ob der Schüler nach Hause geschickt wird oder abgeholt werden muss. Für die Lehrer gibt es in den Paketen gar keine Tests. Wecker rechnet damit, in der letzten Woche vor Ostern testen zu können, wenn die Tests denn dann da sind.
Die „Zahnwelten Paeßens“engagieren sich in Kalkars Gymnasium und Realschule sowie in der Weezer Marienwasser-Grundschule: Das medizinisch geschulte Team führt mit Freiwilligen Schnelltests durch. Ob das Praxisteam seinen Service, den Maria Paeßens den Schulen persönlich angeboten hat, fortsetzt, wenn die Selbsttests verfügbar sind, sei noch nicht entschieden, hieß es am Donnerstag. An der Gocher Hauptschule wartete Rektor Norbert Arntz am Donnerstag ebenfalls noch auf die Zustellung und hat dafür die DHL-Sendungsverfolgung im Blick. Aber selbst wenn die angekündigten Selbsttest kurzfristig eintreffen: Wie sollen er und die Kollegen damit umgehen? „Wir sind medizinische Laien und haben bislang keinerlei Schulung bekommen, worauf bei der Anwendung zu achten ist. Klar ist nur, dass die Lehrer nicht selbst Hand anlegen dürfen, wohl aber kontrollieren sollen, ob die Schüler alles richtig machen.“Die Eltern seien gebeten worden, sich zu informieren und mit den Kindern darüber zu sprechen. „Dazu haben wir ein Video des Test-Herstellers auf unsere Homepage gestellt.“Es ist also wieder einmal Eigeninitiative gefragt.
Das Gocher Gymnasium hat die Tests bereits, aber Direktor Christoph Peters will erst am Montag mit dem Schüler-Testen beginnen. „Dafür braucht man schon Doppelstunden, denn das Prozedere ist aufwändig, und es kann wohl auch dauern, bis ein eindeutiges Ergebnis vorliegt. Da können die Lehrer nicht nach 45 Minuten gehen.“In der laufenden Woche übernimmt eine Arztpraxis aus Goch das Testen von Schülern, die dies möchten. Bislang sei noch kein positiver Fall registriert worden, aber damit könne man nicht auf Dauer rechnen. Um nicht am Selbsttest teilzunehmen – es soll vereinzelte Eltern geben, die ihn ablehnen – muss ein Formular mit dem Widerspruch abgegeben werden. Ansonsten werden die Kinder einmal in der Woche, die Lehrer zweimal getestet.