Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Sevelen träumt vom Sportzentrum
Eigentlich wurde nur nach einem Platz für den Ersatzbau der Turnhalle am Burgweg gesucht. Politik und Verwaltung hoffen auf Synergieeffekte am Sportplatz.
SEVELEN Daniel Ophey von der CDU spricht im Sportausschuss von einer „einzigartigen Chance“– und tatsächlich liegt so etwas wie Euphorie in der Luft. Dabei ging es zunächst nur darum, einen Ersatzbau für die in die Jahre gekommene Turnhalle am Burgweg auf den Weg zu bringen und die Frage zu klären: Wo soll er hin?
Der Ausgangspunkt: Die Sporthalle am Burgweg ist 55 Jahre alt, die Bausubstanz veraltet, die Unterhaltung unwirtschaftlich. Das Architekturbüro schlug mehrere Standorte für einen Neubau vor: an gleicher Stelle, das würde aber auch bedeuten, dass es nicht viel Platz und damit Raum für Entwicklung gibt. Weitere Optionen wären ein Grundstück an der Feldstraße und der Nieukerker Straße. Das wäre zwar relativ groß, aber „mit dem Friedhof nebenan, tue ich mich relativ schwer“, sagte Bürgermeister Clemens Brüx.
Bisher sei er Freund von einem einfachen Ersatzbau gewesen, das habe sich geändert, als er die extrem gute Auslastung der Halle gesehen habe. Deswegen favorisiere er einen Neubau am Koetherdyck. Dort ist viel Platz zum Entwickeln. Die Nachfrage nach Sportangeboten werde in Zukunft eher steigen als abnehmen, so Brüx, denn es gebe einen starken Zuzug von Familien. Der Bedarf sein auf jeden Fall gegeben, „schalten wir Corona mal eben einen Moment aus“, sagte Brüx. SPD und CDU sprachen sich ebenfalls für einen Turnhallenbau
Clemens Brüx Bürgermeister
am Koetherdyck aus. Jürgen Gatzweiler von der CDU geht noch einen Schritt weiter: die ältesten Gebäude am Sportplatz sind von 1967 und sanierungsbedürftig. Da biete sich ein Rundumschlag an. Parteikollegin Michaela Peeters spricht von „Visionen, um das ganze Gebiet aufzuwerten“. Auch die Gastronomie soll mit einbezogen werden. Das meinte Daniel Ophey mit der „einzigartigen Chance, größer zu denken“und Architektin Leonie Tillmans vom Büro
Ruhnau gibt ihm Recht. Nun gehe es an die nächsten Schritte, so der Bürgermeister.
Konkrete Pläne liegen noch nicht vor, wie das Gebäude, das am Koetherdyck entstehen soll, einmal aussehen soll, auch eine Kostenschätzung gibt es noch nicht. „Wir gehen bewusst kleinere Schritte“, sagt Brüx. Der nächste Schritt ist es, verschiedene Varianten zu entwickeln. Denn noch ist offen, ob es eine Einfach-, oder Mehrfachturnhalle sein wird, die am neuen Sportzentrum entstehen soll. Aktuell stehen 10.000 Euro für Planungskosten im Haushalt, erklärt Jürgen Happe von der Gemeinde Issum. Voraussichtlich im November sollen die Ergebnisse vorgestellt werden. Jürgen Gatzweiler von der CDU weist auf eine weitere „Baustelle“hin. Bei einem demnächst noch stärker frequentierteren Gebiet am Koetherdyck müsse auch für einen sicheren Hin- und Rückweg gesorgt werden. Vom Ortskern dorthin muss auch eine Landesstraße überquert werden. Die Installation einer Fußgängerampel mache dort Sinn. „Das haben wir mit dem Planungsbüro auf dem Schirm“, sagt Brüx.
„Wir gehen hier bewusst kleinere Schritte“