Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Hohe Inzidenzwerte: FDP in Straelen schlägt Corona-Alarm
STRAELEN Am Dienstag 14 neue Fälle, am Mittwoch sechs: Die Zahl der Corona-Infektionen in Straelen schnellt dramatisch nach oben. Grund für die Liberalen in der Blumenstadt, Alarm zu schlagen. Sie fordern geeignete Maßnahmen, um die Infektionsherde ausfindig zu machen. Johannes Pieper, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, verweist auf den Inzidenzwert für Straelen: Am Mittwoch lag er bei 231,2 und damit auf dem Höchststand seit den Aufzeichnungen im März 2020.
„Wir sind alle keine Corona-Leugner. Im Gegenteil, wir alle sind mehr als besorgt“, betont Pieper. Aber einfach zur Tagesordnung überzugehen und die Corona-Welle hinzunehmen, das halten die Straelener Liberalen nicht für zielführend. Manche Berufsgruppen seien seit Wochen durch die Corona-Schutzverordnung lahmgelegt. An den Gaststätten, Hotels und/oder der Kulturbranche zum Beispiel hat es laut Pieper wohl nicht gelegen. „Dann müssen die Ansteckungen andere Ursachen haben. Da kann man nur spekulieren, bringt aber nichts. Fakt ist: Es ist nicht bekannt, wann und wo sich die infizierten Menschen angesteckt haben.“
Und hier möchten die Straelener Liberalen ansetzen. „Wir müssen die Infektionsherde ausfindig machen, und dabei müssen jetzt alle Akteure akribisch mitwirken“, fordert Pieper. Datenschutzgrundverordnung hin oder her, hier gehe es um unser aller Gesundheit. Verwaltung und Politik sollten eine Task Force ins Leben rufen, die mit dem Gesundheitswesen vor Ort zusammenarbeitet mit dem Ziel, die Infektionsherde schnellstmöglich ausfindig zu machen um sie dann gezielt einzudämmen. Pieper: „Nur gemeinsam können wir ein geeignetes Krisenmanagement etablieren.“
Bisher gebe es 435 registrierte Corona-Fälle, bilanziert Pieper. Das seien 2,65 Prozent der Straelener Bevölkerung. „Da kann man leicht ausrechnen, wie lange es noch dauert, bis alle mit dem Virus durchseucht sind, wenn nichts unternommen wird.“
Das Infektionsgeschehen in Straelen sei weiterhin diffus, erklärte Bürgermeister Bernd Kuse am Donnerstag. „Es gibt nicht den einen Infektionsherd, die meisten Infektionen gibt es bei privaten Kontakten.“Da könne die Stadt nur appellieren, die Sicherheits- und Hygieneregeln einzuhalten. Momentan seien drei Fälle in einer Asylbewerberunterkunft akut. Nach Bekanntwerden wurde laut Kuse ein Betroffener sofort isoliert, zwei werden nachgetestet.
Die von der FDP geforderte Straelener Task Force gebe es schon seit Monaten mit der Kontaktnachverfolgung. „Würden Hotspots auffallen, würden wir dem nachgehen“, so Kuse. Das für die Stadt Mögliche werde schon getan.