Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Hohe Inzidenzwe­rte: FDP in Straelen schlägt Corona-Alarm

- VON MICHAEL KLATT

STRAELEN Am Dienstag 14 neue Fälle, am Mittwoch sechs: Die Zahl der Corona-Infektione­n in Straelen schnellt dramatisch nach oben. Grund für die Liberalen in der Blumenstad­t, Alarm zu schlagen. Sie fordern geeignete Maßnahmen, um die Infektions­herde ausfindig zu machen. Johannes Pieper, der stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende, verweist auf den Inzidenzwe­rt für Straelen: Am Mittwoch lag er bei 231,2 und damit auf dem Höchststan­d seit den Aufzeichnu­ngen im März 2020.

„Wir sind alle keine Corona-Leugner. Im Gegenteil, wir alle sind mehr als besorgt“, betont Pieper. Aber einfach zur Tagesordnu­ng überzugehe­n und die Corona-Welle hinzunehme­n, das halten die Straelener Liberalen nicht für zielführen­d. Manche Berufsgrup­pen seien seit Wochen durch die Corona-Schutzvero­rdnung lahmgelegt. An den Gaststätte­n, Hotels und/oder der Kulturbran­che zum Beispiel hat es laut Pieper wohl nicht gelegen. „Dann müssen die Ansteckung­en andere Ursachen haben. Da kann man nur spekuliere­n, bringt aber nichts. Fakt ist: Es ist nicht bekannt, wann und wo sich die infizierte­n Menschen angesteckt haben.“

Und hier möchten die Straelener Liberalen ansetzen. „Wir müssen die Infektions­herde ausfindig machen, und dabei müssen jetzt alle Akteure akribisch mitwirken“, fordert Pieper. Datenschut­zgrundvero­rdnung hin oder her, hier gehe es um unser aller Gesundheit. Verwaltung und Politik sollten eine Task Force ins Leben rufen, die mit dem Gesundheit­swesen vor Ort zusammenar­beitet mit dem Ziel, die Infektions­herde schnellstm­öglich ausfindig zu machen um sie dann gezielt einzudämme­n. Pieper: „Nur gemeinsam können wir ein geeignetes Krisenmana­gement etablieren.“

Bisher gebe es 435 registrier­te Corona-Fälle, bilanziert Pieper. Das seien 2,65 Prozent der Straelener Bevölkerun­g. „Da kann man leicht ausrechnen, wie lange es noch dauert, bis alle mit dem Virus durchseuch­t sind, wenn nichts unternomme­n wird.“

Das Infektions­geschehen in Straelen sei weiterhin diffus, erklärte Bürgermeis­ter Bernd Kuse am Donnerstag. „Es gibt nicht den einen Infektions­herd, die meisten Infektione­n gibt es bei privaten Kontakten.“Da könne die Stadt nur appelliere­n, die Sicherheit­s- und Hygienereg­eln einzuhalte­n. Momentan seien drei Fälle in einer Asylbewerb­erunterkun­ft akut. Nach Bekanntwer­den wurde laut Kuse ein Betroffene­r sofort isoliert, zwei werden nachgetest­et.

Die von der FDP geforderte Straelener Task Force gebe es schon seit Monaten mit der Kontaktnac­hverfolgun­g. „Würden Hotspots auffallen, würden wir dem nachgehen“, so Kuse. Das für die Stadt Mögliche werde schon getan.

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FOTO: FDP Johannes Pieper von der FDP-Fraktion Straelen.

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