Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
SPD kritisiert Umgang mit Denecke-Skulptur
Gelderns Sozialdemokraten schlagen den neuen Kreisverkehr als Kunstwerk-Standort vor. Die Verwaltung sieht das anders.
GELDERN Hejo Eicker von der Gelderner SPD-Fraktion ist sauer auf die Stadtverwaltung. Grund ist ein Beschlussvorschlag für die nächste Sitzung des Kulturausschusses, die am Dienstag, 23. März, stattfindet. Es geht um den Antrag der SPD für den neuen Standort der Skulptur von Friedel Denecke, die sich einst vor dem ehemaligen Finanzamt am Südwall gen Himmel erhob.
Als geeigneten neuen Platz sehen die Sozialdemokraten den neuen Kreisverkehr, der aktuell am Geldertor gebaut wird. Die Verwaltung ist da anderer Meinung. Sie empfiehlt dem Ausschuss, das Ansinnen der SPD abzulehnen und die Skulptur statt dessen in der Grünanlage des neu zu gestaltenden Parkplatzes Südwall/Gelderstraße zu planen. Mitten im neuen Kreisverkehr sei kein Platz, denn dort soll ein großes Kanalbauwerk hin.
„Darüber ärgere ich mich sehr“, nahm Eicker am Donnerstag gegenüber der Redaktion Stellung. Die Denecke-Skulptur, die Anfang der 70er Jahre innerhalb des Programms „Kunst am Bau“entstand, entfaltet seiner Ansicht nach ihre Wirkung am besten im freien Raum. Der neue Kreisverkehr biete die einmalige Chance, um den dynamischen Effekt der Installation am Stadteingang voll zur Entfaltung kommen zu lassen. „Die Denecke-Skulptur passt haargenau dorthin“, meint Eicker. Er fordert von der Verwaltung, sich Alternativlösungen für das Kanalbauwerk zu überlegen. „Das kann doch auch unterirdisch sein, und darauf kann die Kunst.“
Eicker hofft darauf, dass die Ausschussmitglieder am Dienstag den SPD-Vorschlag nicht abbügeln.
Er plädiert für eine gemeinsames Nachdenken. Man könnte externe Meinungen einholen und Bilder über die Gestaltung des Kreisverkehrs entwickeln.
Einverstanden ist Eicker mit der Behandlung eines weiteren SPD-Antrags. Die Fraktion hatte die Anlage eines Kunstwanderwegs angeregt. Der Beschlussvorschlag der Verwaltung für den Kulturausschuss sieht eine Umsetzung für 2022 vor. „Das ist in Ordnung, das sollte man nicht übers Knie brechen“, so Eicker. Die Zeit sollte für eine vernünftige Vorbereitung des Projekts genutzt werden.
Ein dritter SPD-Antrag, der am Dienstag vom Kulturausschuss beraten wird, beschäftigt sich mit der Kultur in der Stadt allgemein. Hier müsse mehr passieren, fordern die Sozialdemokraten. Dieses Thema, schlägt die Verwaltung vor, solle im Kulturausschuss sowie im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing entsprechend ihrer Zuständigkeiten weiter beraten werden. Es geht unter anderem um den Gelderner Sommer und um Stadtführungen. Beim Straßenmalerwettbewerb wäre zum Beispiel auch der Werbering an der Diskussion zu beteiligen.