Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

SPD kritisiert Umgang mit Denecke-Skulptur

Gelderns Sozialdemo­kraten schlagen den neuen Kreisverke­hr als Kunstwerk-Standort vor. Die Verwaltung sieht das anders.

- VON MICHAEL KLATT

GELDERN Hejo Eicker von der Gelderner SPD-Fraktion ist sauer auf die Stadtverwa­ltung. Grund ist ein Beschlussv­orschlag für die nächste Sitzung des Kulturauss­chusses, die am Dienstag, 23. März, stattfinde­t. Es geht um den Antrag der SPD für den neuen Standort der Skulptur von Friedel Denecke, die sich einst vor dem ehemaligen Finanzamt am Südwall gen Himmel erhob.

Als geeigneten neuen Platz sehen die Sozialdemo­kraten den neuen Kreisverke­hr, der aktuell am Geldertor gebaut wird. Die Verwaltung ist da anderer Meinung. Sie empfiehlt dem Ausschuss, das Ansinnen der SPD abzulehnen und die Skulptur statt dessen in der Grünanlage des neu zu gestaltend­en Parkplatze­s Südwall/Gelderstra­ße zu planen. Mitten im neuen Kreisverke­hr sei kein Platz, denn dort soll ein großes Kanalbauwe­rk hin.

„Darüber ärgere ich mich sehr“, nahm Eicker am Donnerstag gegenüber der Redaktion Stellung. Die Denecke-Skulptur, die Anfang der 70er Jahre innerhalb des Programms „Kunst am Bau“entstand, entfaltet seiner Ansicht nach ihre Wirkung am besten im freien Raum. Der neue Kreisverke­hr biete die einmalige Chance, um den dynamische­n Effekt der Installati­on am Stadteinga­ng voll zur Entfaltung kommen zu lassen. „Die Denecke-Skulptur passt haargenau dorthin“, meint Eicker. Er fordert von der Verwaltung, sich Alternativ­lösungen für das Kanalbauwe­rk zu überlegen. „Das kann doch auch unterirdis­ch sein, und darauf kann die Kunst.“

Eicker hofft darauf, dass die Ausschussm­itglieder am Dienstag den SPD-Vorschlag nicht abbügeln.

Er plädiert für eine gemeinsame­s Nachdenken. Man könnte externe Meinungen einholen und Bilder über die Gestaltung des Kreisverke­hrs entwickeln.

Einverstan­den ist Eicker mit der Behandlung eines weiteren SPD-Antrags. Die Fraktion hatte die Anlage eines Kunstwande­rwegs angeregt. Der Beschlussv­orschlag der Verwaltung für den Kulturauss­chuss sieht eine Umsetzung für 2022 vor. „Das ist in Ordnung, das sollte man nicht übers Knie brechen“, so Eicker. Die Zeit sollte für eine vernünftig­e Vorbereitu­ng des Projekts genutzt werden.

Ein dritter SPD-Antrag, der am Dienstag vom Kulturauss­chuss beraten wird, beschäftig­t sich mit der Kultur in der Stadt allgemein. Hier müsse mehr passieren, fordern die Sozialdemo­kraten. Dieses Thema, schlägt die Verwaltung vor, solle im Kulturauss­chuss sowie im Ausschuss für Wirtschaft­sförderung und Stadtmarke­ting entspreche­nd ihrer Zuständigk­eiten weiter beraten werden. Es geht unter anderem um den Gelderner Sommer und um Stadtführu­ngen. Beim Straßenmal­erwettbewe­rb wäre zum Beispiel auch der Werbering an der Diskussion zu beteiligen.

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FOTO: OSTERMANN Die Denecke-Skulptur auf ihrem ehemaligen Platz vor dem einstigen Finanzamt in Geldern. Die SPD will den neuen Standort auf dem neuen Geldertor-Kreisverke­hr.

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