Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Veerter Kinder helfen Schülern in Afrika
Die St.-Martini-Grundschule unterstützt eine Grundschule in Uganda. Ein Sponsorenlauf brachte Geld für Bücher ein.
VEERT Im September 2019 veranstaltete die St.-Martini-Grundschule in Veert einen Sponsorenlauf unter dem Motto: „Mit Bewegung was bewegen“.
Die Einnahmen sollten für gleich zwei Herzensprojekte gesammelt werden. Für das alle vier Jahre stattfindende Zirkusprojekt, das an der Grundschule schon Tradition hat, und zum ersten Mal auch für die Unterstützung einer Grundschule in Uganda. Alle Schüler haben sich mächtig ins Zeug gelegt, fleißig Sponsoren gesucht und sind richtig viele Runden gelaufen. Denn gezahlt wurde pro gelaufene Runde. Eine schöne Summe kam da zusammen. Die Freude währte nicht lange. In die Schule wurde eingebrochen und ein Teil des Geldes wurde geklaut. Die Kinder, die Lehrerinnen und die Eltern waren sehr traurig. Aber aus Trauer wurde schnell Zuversicht. Mehrere Firmen, Eltern aus der Schulgemeinschaft und Privatpersonen meldeten sich, um der Martinischule ihr Mitgefühl aber auch ihre finanzielle Unterstützung für diese Aktionen zuzusichern. Damit stand der Finanzierung beider Projekte nichts mehr im Wege.
Dann kam wieder alles anders als geplant: Die Corona-Epidemie nahm auf der ganzen Welt volle Fahrt auf und sorgte dafür, dass Schulen geschlossen wurden und das Zirkusprojekt abgesagt werden musste. So geriet das „Schul-Projekt“in Afrika zunächst in den Wirren des „Corona-Chaos“etwas ins Hintertreffen. Auch in Uganda blieben die Schulen lange geschlossen, was dort eine echte Katastrophe für die Zukunft der Kinder bedeutet.
Im Dezember wurde das „Projekt Uganda“noch einmal neu ins Leben gerufen. Daniela Claßen, die kommissarische Schulleiterin, die gemeinsam mit ihrer Familie im Sommer 2019 in Uganda Grundschulen besucht hatte, nahm noch einmal Kontakt mit einer Schule in Hoima auf. Gemeinsam mit der Schulleitung der „Nest of Hermon Primary School of Hoima“und Freunden vor Ort wurde überlegt, in welcher Form eine Unterstützung hilfreich sein könnte. Die Entscheidung fiel auf die Anschaffung von Büchern für Mathematik und Naturwissenschaften.
Mit einer Spende des Fördervereines der Martinischule über 300 Euro sowie weiteren 200 Euro aus privater Spende konnten vor Ort Bücher gekauft werden. So kommen nun nicht mehr acht Schüler auf ein Buch, sondern immer zwei Schüler können sich ein Buch teilen, was eine sehr große Verbesserung der Unterrichtsqualität darstellt.
Das war aber noch nicht alles. Auch eine persönliche Bindung entstand. Gemeinsam mit ihren Lehrern haben die Kinder der Sankt-Martinischule im Unterricht viele wunderschöne Weihnachtskarten mit guten Wünschen für die Schüler der Grundschule in Hoima gestaltet– selbstverständlich auf Englisch. Diese wurden zunächst auf digitalem Wege nach Uganda verschickt, weil der Postweg sehr lange dauert. Ein Foto der Kinder mit ihren neuen Büchern und ein kleiner Video-Clip zeugen von der großen Freude über diese Spende.
Daniela Claßen: „Hoffentlich wird dies der Beginn einer Freundschaft zwischen den beiden Schulen werden. Zwar sind diese fast 10.000 Kilometer voneinander entfernt, jedoch können die Kinder an beiden Schulen viel voneinander lernen.“Die Kinder der Sankt-Martini-Schule hätten getreu ihrem Motto des Sponsorenlaufes „Mit Bewegung was bewegen“gelernt, dass sie durch ihr eigenes Engagement einen wichtigen Beitrag für eine gute Zukunft der Kinder in Hoima geleistet haben. Denn Bildung sei bekanntlich die beste Versicherung gegen Armut, so Daniela Claßen.