Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Lehrreiches über Humperdinck
Sachbuch Ein Komponist, der fast nur durch ein einziges Werk bekannt ist, löst beim Publikum stets eindeutige Reflexe aus. Kaum wird er mit einem anderen Werk aufgeführt, heißt es: Das ist doch der Komponist von „Hänsel und Gretel“. Genau. Dass der gebürtige Siegburger Engelbert Humperdinck (1854 bis 1927) noch viele andere großartige Werke geschrieben hat, etwa die Oper „Königskinder“oder die Maurische Rhapsodie für Orchester, das wissen nur wenige. Diese Lücke füllt prächtig das neue Buch des Musikpublizisten Matthias Corvin: „Märchenerzähler und Visionär – der Komponist Engelbert Humperdinck“. Der führte ein spannendes Leben zwischen der Metropolitan Opera in New York (wo die „Königskinder“uraufgeführt wurden) und seinem Komponierschlösschen in Boppard. Das Buch erzählt von Leben und Werk – und zwar geradezu vorbildlich. w.g.
Gestalt und Frisur so auffallend ähnelte, dass er daheim stets „Van II“genannt wurde.
Rubinstein schrieb im Stil einer sozusagen klassizistischen Romantik Werke aus sämtlichen Gattungen, auch Opern und Chorkompositionen; der Löwenanteil entfällt natürlich aufs Klavier. Wer seine Leitfiguren waren, sieht man an den Tonarten seiner fünf Klavierkonzerte.
Das erste steht in e-Moll (wie bei Chopin), das fünfte in Es-Dur (wie bei Beethoven). Nun gibt es beim Label CPOeine ebenso virtuose wie hochmusikalische Neuaufnahme der Klavierkonzerte Nr. 2 (F-Dur) und 4 (d-Moll) mit der 1989 in Bochum geborenen Pianistin Schaghajegh Nosrati, deren Eltern aus dem Iran stammen. Das ist gefällige Musik, die man gern hört und die einem kein Kopfzerbrechen bereitet. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Robert Farkas begleitet federnd. Wolfram Goertz