Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
STRAELEN Mit der E-Rikscha durch die Blumenstadt.
Der Verein „Straelen-Fits“bietet Touren auf einem ganz besonderen Fahrrad an. Die Ausflüge zu Zielen in Straelens Umgebung dauern zwei Stunden. Die Nachfrage ist enorm.
STRAELEN Auf die Schreibweise im Vereinsnamen „Straelen-Fits“sind Franz und Maria Teuwen schon oft angesprochen worden. „Fits“ohne „e“sei richtig, betonen die Eheleute. Denn es handele sich nicht um das niederländische Nomen, sondern um ein Wort aus dem Straelener Dialekt. Und eine speziell Straelener Aktion ist es auch, die von den Teuwens initiiert wurde. Mit einer Rikscha chauffieren die Vereinsmitglieder Menschen, die nicht so mobil sind, durch die Blumenstadt und ihre Umgebung.
Ein Fernsehbericht über das Rikscha-Fahren vor einigen Jahren gab den Anstoß. Franz und Maria Teuwen dachten begeistert: „Das ist eine Aufgabe für unseren „Un“-Ruhestand und für Straelen.“Im vorigen Jahr nahmen sie die Sache in Angriff. Bei der Firma van Raam im niederländischen Varsseveld schauten sie sich solche „Fahrräder“mal an und absolvierten Probefahrten. Da die Firma jedoch nur an Fachhändler liefert, baten die Teuwens den Straelener Fahrradhändler Jürgen van de Stay um Vermittlung. Das klappte ebenso reibungslos wie die Suche nach Sponsoren. So war es möglich, das knapp 11.000 Euro teure Gefährt zu kaufen. In der Woche vor Weihnachten ging die Bestellung raus, in der ersten Februarwoche wurde die Rikscha geliefert.
Die begeisterten Radler sind voll des Lobes. Franz Teuwen zeigt auf die gleich zwei Akkus des E-Bikes. „Das lässt sich wunderbar fahren“, sagt der 60-Jährige. Er und seine Frau möchten ihr Hobby mit Menschen teilen, die nicht mehr so sicher auf dem Fahrrad und im Straßenverkehr unterwegs sind und dennoch die schöne Natur um Straelen genießen wollen. Das ist die Idee des Vereins „Straelen-Fits“. Mittlerweile hat das Ehepaar fahrradbegeisterte Mitstreiter gefunden, darunter auch der frühere Bürgermeister Hans-Josef Linßen.
Die Übungsfahrten auf der Rikscha sind gemacht. Alle sind bereit.
Das Transport-Fahrrad hat vorne eine Sitzbank, auf der zwei Personen bequem und angeschnallt Platz nehmen können. Helme und Warnwesten werden gestellt. Die Fußbank vorne lässt sich absenken, sodass Ein- und Ausstieg problemlos möglich sind. Zusätzlich zum Fahrer fährt eine weitere Person vom Team der Ehrenamtlichen mit dem eigenen Rad mit, falls es unterwegs mal ein Problem geben sollte.
Einige Routen rund um Straelen sind ausgearbeitet. Sie wurden vom Verein auf Rikscha-Eignung geprüft. „Es soll sicher und schön sein“, sagt Maria Teuwen. Abseits von allzu großem Verkehr sollen die Passagiere frische Luft schnuppern und die schöne Landschaft genießen. Sie werden zu Hause abgeholt und auch wieder dorthin zurückgebracht. Die Einhaltung der Corona-Regeln ist selbstverständlich. Die Ausfahrten dauern immer etwa zwei Stunden. Ziele sind beispielsweise Paesmühle, Vlassrath und die Maas. „Es können auch individuelle Wünsche geäußert werden“, erklärte Linßen.
Die Nachfrage nach den Rikscha-Touren ist enorm, weitere Anmeldungen von Interessenten werden entgegengenommen. Altbürgermeister Linßen wird am 31. März erstmals auf dem Sattel sitzen und in die Pedale treten. Die erste Tour ist aber bereits am heutigen Montag. Alfons Mays ist der Chauffeur bei der Premiere. Mittags ist dann das Ehepaar Teuwen an der Reihe.
Jetzt hoffen alle Beteiligten, dass bei den Ausflügen das Wetter mitspielt. Mit einem auf den Rahmen aufsteckbaren Sonnenschutz ist die Rikscha zwar ausgestattet. „Regen hält der aber nicht ab“, schränken die Initiatoren ein. Sollte es allzu nass sein, müsste die Tour abgesagt werden.