Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Premiere für Corona-Selbsttest der Schüler in Kevelaer
KEVELAER Die ersten Selbsttests der Schüler an der Gesamtschule brachten eine kleine Überraschung: Kein einziger der 500 Kinder und Jugendlichen wurde am Dienstag positiv getestet. „Damit haben wir auf keinen Fall gerechnet“, sagt Schulleiter Christoph Feldmann. „Wir waren davon ausgegangen, dass es zumindest einige falsch positive Ergebnisse geben würde.“Dann hätte der Test noch von einem PCR-Test überprüft werden müssen. Vorsichtshalber
waren extra drei Räume reserviert worden, in die Schüler nach einem positiven Test gekommen wären. Doch die Räume blieben leer. Auch am nächsten Tag gab es keinen einzigen Corona-Fall. Auch Mittwoch hatten sich rund 500 Schüler getestet.
Am Gymnasium dagegen zeigte der Test eines Kindes am Mittwoch ein schwach positives Ergebnis. „Wir haben sofort reagiert und das Kind aus der Klasse genommen“, berichtet Schulleiterin Christina Diehr, die das Kind auf Abstand betreute und sich lange mit ihm unterhielt. „Denn so etwas ist ja keine einfache Situation.“Die Schule informierte die Eltern, auch ein zweiter Schnelltest zeigte ein schwach positives Ergebnis. Das Kind fuhr nach Hause, wo es von den Eltern in Empfang genommen wurde, die schon den Arzt informiert hatten. Es sollte noch ein PCR-Test folgen, um ein endgültiges Ergebnis zu haben. Die Mitschüler hätten sich hervorragend verhalten, lobt die Schulleiterin. „Alle wissen, dass es hier um eine wichtige Sache geht, auch um den Schulbetrieb aufrecht erhalten zu können.“Nach dem Test wäre weiter unterrichtet worden. Insgesamt hatten sich 400 Schüler am Gymnasium am Mittwoch erstmals selbst getestet.
Christoph Feldmann sieht die Tests grundsätzlich positiv, er hat aber auch Bedenken, was den Schutz von Gesundheitsdaten angeht. Insgesamt zieht er allerdings ein positives Fazit: „Die Schüler waren alle super diszipliniert, unser erster Eindruck ist, dass solche Selbsttests durchaus machbar sind“, sagt Feldmann. Die Lehrer hatten die Schüler beaufsichtigt und angeleitet. Fast alle hatten schließlich zum ersten Mal ein solches Testset in der Hand. Für die Premiere war eine ganze Schulstunde eingeplant. Die Schüler nahmen die Proben in der ersten Unterrichtsstunde und ermittelten dann auch gleich ihr Ergebnis.
Die Tests waren ohne genaue Terminankündigung per DHL-Paket am Schulzentrum angeliefert worden. Und sie waren sehr knapp bemessen. Es gab gerade einmal vier
Test-Kits mehr als Schüler. Viele Fehlversuche hätte man sich also gar nicht leisten können.
Es bleibt die einzige Aktion vor den Osterferien. Nach den Ferien soll es weitere, regelmäßige Tests geben.
50 Eltern der 1000 Gesamtschüler hatten zuvor erklärt, dass ihre Kinder an dem Selbsttest nicht teilnehmen. Vereinzelt hätten Schüler auch während der Aktion gesagt, dass sie doch nicht wollen. Das sei auch völlig in Ordnung, schließlich seien die Tests freiwillig, sagt Feldmann.