Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Koné zeigt wieder, warum Borussia ihn wollte
Beim FC Toulouse geht es für den 19-Jährigen auf die Zielgerade. Der Mittelfeldspieler zeigt deutlich ansteigende Form.
Am 19. Januar saß Kouadio „Manu“Koné an einem kalten Dienstagabend inkognito im leeren Borussia-Park und sah ein 1:0 gegen Werder Bremen. Das Stadion hat er also schon kennengelernt, doch bis er dort spielen darf, wird es noch dauern. Der junge Franzose benötigte damals auf der Tribüne beim Geisterspiel etwas Langzeit-Fantasie, um sich seine Zukunft in Mönchengladbach vor Augen zu führen. Doch nun kommen sein endgültiger Abschied vom FC Toulouse und sein Wechsel an den Niederrhein immer näher.
Nach einer schwierigen Zeit im Winter blüht Koné in Toulouse inzwischen wieder auf. Körperlich war er in ein Loch gefallen nach seinem ersten Profijahr, zudem ging der sich anbahnende Transfer wohl auch nicht spurlos an ihm vorbei. Zuletzt hat Koné aber im Pokal gegen Aubagne getroffen und kurz darauf als Joker in der Liga gegen Chambly. Trotzdem saß er anschließend gegen Niort auf der Bank. Doch wer ihn in den vergangenen Wochen beobachtet hat, der hält eine Rückkehr in die Startelf des Zweitligisten so langsam für überfällig. 84 Prozent aller Teilnehmer einer Umfrage auf der Seite „LesViolets.com“wollen Koné am Samstag gegen AS Nancy von Beginn an sehen. „Er scheint seinen Transfer verdaut und sein Lächeln wiedergefunden zu haben“, heißt es auf dem Fanportal.
Bis 2025 mit einer Option für ein weiteres Jahr hat Koné bei Borussia unterschrieben. Im Umfeld des FC Toulouse gibt es viel Lob für seine Durchschlagskraft und seine Technik, zwei Qualitätsmerkmale, die den U20-Nationalspieler zum designierten Nachfolger von Denis Zakaria machen. Der war 2017 nur ein halbes Jahr älter als Koné, als er von den Young Boys Bern nach Gladbach wechselte. Nächstes Jahr läuft Zakarias
Vertrag aus, weshalb ein Verkauf im Sommer unausweichlich erscheint. Aber Manager Max Eberl hat vorgesorgt.
Nach seiner Verpflichtung für neun Millionen Euro wurde Koné, an dem der AC Mailand interessiert gewesen sein soll, zurück nach Toulouse verliehen. In der Ligue 2 ist er Dritter mit seinem Team, drei Punkte beträgt der Rückstand auf die Spitze. Aktuell würde Toulouse mit dem Vierten und Fünften sowie dem 18. der Ligue 1 die Relegation bestreiten. Am liebsten würde er sich als Aufsteiger verabschieden.
„Borussia hat mir den Eindruck vermittelt, mich sehr gut zu kennen. Sie haben sich viele Spiele von mir angeguckt“, sagte Koné im Januar. „Dass Borussia die Entscheidung getroffen hat, mich nach Mönchengladbach zu holen, macht mich sehr stolz und glücklich.“Zumindest den Bruder eines Fohlen kennt er gut: Mit Khépren Thuram, ebenfalls Jahrgang 2001, war Koné in der französischen Nachwuchsakademie Clairefontaine.