Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Neue Ideen zum Thema Schwimmbad
Die Kreistagsfraktionen von SPD, Grünen, FDP und Vereinigten Wählergemeinschaften schlagen vor, das Becken an der Don-Bosco-Schule mit einem Hubboden auszustatten. Oder gemeinsam mit der Stadt Geldern gleich neu zu bauen.
Ein Hubboden fürs Becken der Don-Bosco-Schule oder mit der Stadt Geldern gleich neu bauen, lautet ein neuer Vorschlag der Kreis-Politik.
GELDERN In den Haushaltsberatungen im Kreisausschuss am Donnerstag geht es auch um die Sanierung des Lehrschwimmbeckens an der Don-Bosco-Schule in Geldern. Die Sanierung des 1977 gebauten Beckens ist zwar im Kern beschlossene Sache, doch die Kreistagsfraktionen von SPD, B90/Die Grünen, FDP und Vereinigte Wählergemeinschaften schlagen in einem gemeinsamen Antrag vor, zu prüfen, ob bei der Sanierung des Beckens ein Hubboden eingebaut werden kann. Zudem soll der Kreis mit der Stadt Geldern nach Lösungen suchen, durch eine Kooperation die Verfügbarkeit des Bades von zurzeit nur 35 Wochen im Jahr zu erhöhen. Die Kreisverwaltung spricht sich gegen den Vorschlag aus.
Der Antrag bringt neue Aspekte in eine Diskussion, die derzeit die Gelderner Kommunalpolitik beschäftigt. Schwimmvereine wie der SC Delphin schlugen kürzlich Alarm:
Die Kinder können nicht mehr ausreichend schwimmen lernen, nicht nur wegen der Corona-Einschränkungen, sondern weil es in Geldern schlichtweg zu wenig freie Zeiten in Schwimmbecken gibt. Das Parkbad ist zudem veraltet und sanierungsbedürftig, das Lehrschwimmbecken an der Don-Bosco-Schule steht nur eingeschränkt zu Verfügung und wegen der Sanierung demnächst längere Zeit auch gar nicht. So wird in Geldern auch über den Bau eines neuen zusätzlichen Lehrschwimmbeckens sowie einen kompletten Neubau des Hallenbades nachgedacht.
Das Thema Neubau bringt nun auch die „Listenverbindung“im Kreistag ins Spiel. Denn neben den möglichen Mehrkosten gegenüber der bislang vorgesehenen Grundsanierung von knapp zwei Millionen Euro bittet sie, auch alternativ zu prüfen, welche Kosten für einen die Belange des Schwimmenlernens und der gesundheitlichen Prävention und Rehabilitation berücksichtigenden Neubau entstehen würden. Die Fraktionsvorsitzenden betonen, dass dies aus ihrer Sicht „langfristig zielführender wäre“. Dies besonders im Hinblick auf die Einbettung des Schwimmenlernens in eine Gesamtkonzeption. Es sei zu prüfen, welche zusätzlichen Fördermittel dafür beantragt werden können, ob sich die Stadt Geldern finanziell beteiligen würde. Die bisher für dieses Jahr vorgesehene Sanierungsmaßnahme bei der KKB soll bis zur Vorlage des Prüfergebnisses ruhen. „Es werden zunächst keine Ausschreibungen und keine Fakten geschaffen. Über die weitere Vorgehensweise berät nach Vorlage des Prüfergebnisses der Fachausschuss für Bauen, Entsorgung, Verkehr und Infrastruktur“, so der Vorschlag von SPD, Grünen, FDP und Freien Wählern.
Die Kreisverwaltung empfiehlt die Ablehnung des Antrags und die schnelle Umsetzung der geplanten Sanierung. „Grundsätzlich nachvollziehbare – eher private oder auch städtische Wünsche und Interessen“dürften aus Sicht der Verwaltung – auch im Sinne einer Gleichbehandlung mit kreiseigenen Einrichtungen in anderen Kommunen — nicht dazu führen, dass sich eine Investition weit über die Aufgaben eines Schulträgers hinaus entfaltet. Zudem habe die KKB bereits gegenüber dem Aufsichtsrat deutlich gemacht, dass die Berücksichtigung eines Hubbodens dort technisch extrem aufwändig sei, da dann eine Änderung des gesamten Betonbeckens einschließlich der Fundamente erforderlich sei. Aufgrund dieses Aufwandes sei diese Variante bei den Planungen nicht berücksichtigt worden. Es sei von erheblichen Mehrkosten auszugehen.
Ideen wie eine mögliche Kooperation mit dem Personal der Stadt Geldern machen des Weiteren deutlich, dass sich die angedachte vielfache Nutzung mehr in Richtung eines „städtischen“Schwimmbades hin entwickeln würde. Dies könne nicht im Sinne des Kreises Kleve als Schulträger für die Don-Bosco-Schule sein.