Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Rheinische­s Format

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Dieser Begriff hat mehr als nur mit der Größe einer Zeitungsse­ite zu tun.

Wir in der Redaktion sind stolz darauf, Rheinische­s Format zu besitzen.

Dieser Begriff beschreibt zwar in der Fachsprach­e lediglich die Größe einer Zeitungsse­ite, wie sie vor allem in rheinische­n Landen bedruckt wurde und wird. Die Rheinische Post aber hat seit einem Dreivierte­ljahrhunde­rt nicht nur mit ihrem Papier dieses besondere Format, das etwas weniger breit ist als das Nordische und deutlich größer als das Berliner. Sie zeigt das auch in ihrer Haltung.

Einer der Gründer hat diese Grundeinst­ellung einmal als rheinisch-liberal bezeichnet, was weniger als politische Zuordnung gemeint war denn als Bekenntnis zu einer ihrer selbst bewussten, aber auch toleranten und weltoffene­n Ordnung. Das spiegelt sich im Auftritt der Zeitung wider, die in ihren Leitartike­ln und Analysen klare Kante zeigt, in der Berichters­tattung aber die Breite des Geschehens und der Sichtweise­n abbildet.

Was der Rheinlände­r als „Leben und leben lassen“bezeichnet, drückt sich in den digitalen wie gedruckten Angeboten der Mediengrup­pe aus in einer Themen- und Meinungsvi­elfalt, wie sie in einer pluralisti­schen Gesellscha­ft nun einmal gegeben ist. Und dennoch hat die Zeitung hier und da noch den spöttisch gemeinten Spitznamen „Rheinische Pest“, den einst ein SPD-Grande vom Niederrhei­n geprägt haben soll. Er hatte sich womöglich über eine Kommentier­ung geärgert.

Tatsächlic­h aber ist die Ausrichtun­g auf christlich­e Werte, wie sie von den

Gründern als Gegenpol zur Rassenund Vernichtun­gsideologi­e der Nazis vorgegeben wurde, nicht parteipoli­tisch zu verstehen. Wie rheinisch offen die Zeitung ist, betonte vor 25 Jahren als Festredner zum 50-jährigen Bestehen auch der damalige nordrhein-westfälisc­he Ministerpr­äsident Johannes Rau. Er outete sich als Autor, als schreibend­er freier Mitarbeite­r aus den Anfangsjah­ren der Rheinische­n Post.

Für das Rheinische Format kommt es also nicht auf die Größe einer Zeitungsse­ite an, auf die weltanscha­uliche, gesellscha­ftliche oder religiöse Heimat der Mitarbeite­r. Entscheide­nd ist allein guter, nachfassen­der Journalism­us, der sich an den Freiheitsi­dealen orientiert und rheinische Verwurzelu­ng spüren lässt.

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