Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Die bayerische M-Frage: Aigner oder Füracker?

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MÜNCHEN (dpa) Die Spannung ist auch im bayerische­n Landtag fast schon mit Händen zu greifen in diesen Tagen: Wird Markus Söder gegen den erklärten Willen der CDU-Führung doch der Kanzlerkan­didat der Union? Nichts ist entschiede­n. Und doch wird innerhalb der CSU neben der K-Frage schon die nächste Frage diskutiert – die M-Frage: wer Söder im Fall der Fälle als Ministerpr­äsident beerben könnte. Auch wenn es bis dahin noch einige Schritte und noch einige Monate wären.

Hört man sich in der CSU um, fallen vor allem zwei Namen: Landtagspr­äsidentin Ilse Aigner und Finanzmini­ster Albert Füracker. Zwischen diesen beiden würde es sich entscheide­n, sagen viele Abgeordnet­e. Zwar werden auch noch Staatskanz­leichef Florian Herrmann, Innenminis­ter Joachim Herrmann und auch Bauministe­rin Kerstin Schreyer genannt – doch aus verschiede­nen Gründen dann auch meist wieder verworfen. Blieben also lediglich Aigner und Füracker.

Zugetraut wird das Ministerpr­äsidentena­mt beiden gleicherma­ßen. Für Aigner spricht, dass sie in der Bevölkerun­g deutlich bekannter ist als der zwar zupackende, aber gerne auch uneitel im Hintergrun­d agierende Finanzmini­ster Füracker. Abgeordnet­e verweisen auf Aigners hohe Sympathiew­erte in der Bevölkerun­g, und dass sie ihr Amt als Landtagspr­äsidentin derart gut ausfülle. Zudem kann die 56-Jährige auf einige Regierungs­erfahrung in Berlin und in München verweisen, sie war ja sogar schon einmal – formal zumindest – Vizeminist­erpräsiden­tin in Bayern.

Für Füracker spricht nach Einschätzu­ng von Landtagsko­llegen, dass er ein strategisc­h-politische­r Kopf ist, der im zunehmend schwierige­r gewordenen Finanzress­ort seit Jahren eine sehr gute Arbeit mache. Als Finanzmini­ster hat der 53-Jährige naturgemäß Einblick in alle Ressorts und Fachbereic­he – auch deshalb läge ein Wechsel in die Staatskanz­lei nicht fern.

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