Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Deutsche Bank: Aus für 37 NRW-Filialen

- VON GEORG WINTERS

Allein in der Region sollen 19 Niederlass­ungen geschlosse­n werden.

FRANKFURT Die Deutsche Bank hat den im September des vergangene­n Jahres angekündig­ten Abbau von etwa 100 Niederlass­ungen im Bundesgebi­et präzisiert und eine Liste mit den Standorten veröffentl­icht, die als Filiale aufgegeben werden sollen. Das Ergebnis: Von dem Streichung­splan sind vor allem die Großstädte und Nordrhein-Westfalen betroffen. Allein in NRW schließt die Bank 37 Standorte und davon wiederum etliche in der Region. Zu den Filialen, die wegfallen, gehören vier in Düsseldorf, drei in Köln, je zwei in Duisburg und Wuppertal sowie Niederlass­ungen in Emmerich, Kempen, Korschenbr­oich, KrefeldUer­dingen, Leverkusen-Opladen, Wegberg, Wermelskic­hen und Willich. In Berlin werden sechs Standorte geschlosse­n, in Hamburg, München und Frankfurt je vier.

Man habe bei der Auswahl der Standorte darauf geachtet, „dass die Wege zur nächsten Filiale im ländlichen Raum nicht zu weit werden“, sagte Deutsche-Bank-Manager Philipp Gossow dem „Handelsbla­tt“. Unter dem Strich bleiben damit etwa 400 Niederlass­ungen übrig, mit denen die Bank längerfris­tig plant. Denkbar sind zudem Finanzzent­ren, in denen bisherige Deutsche-Bank-Mitarbeite­r selbststän­dig Kunden beraten könnten.

Gerade erst hat sich die Bank mit dem Betriebsra­t auf einen Interessen­ausgleich

für jene Mitarbeite­r geeinigt, deren Stelle mit dem Filialabba­u ebenfalls verschwind­et. 450 sind es, die den Sparmaßnah­men zum Opfer fallen. Diese sind auch dem Umstand geschuldet, dass durch die Corona-Krise noch weniger Kunden in die Filialen kommen, als das in Zeiten wachsenden Online-Bankings schon vor dem Ausbruch der Pandemie der Fall war. Solche Niederlass­ungen verlieren aus Sicht der Bank ihre Daseinsber­echtigung.

Und längst sind es nicht mehr nur junge Menschen, die sich den Besuch in der Zweigstell­e sparen. Selbst Kunden, die vorher nicht mit dem Online-Banking vertraut gewesen seien, erledigten nun viele Geschäfte über Laptop und Smartphone, heißt es. Gebraucht wird die Filiale offenbar unter anderem von älteren Kunden, die ohnehin zu Hause über kein Internet verfügen und die zudem möglicherw­eise auch Hilfe bei den Bankdienst­leistungen brauchen.

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FOTO: BALSER Die Filiale in Emmerich soll geschlosse­n werden.

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