Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Zum Impfen ins Petrus-Canisius-Haus

- VON SEBASTIAN LATZEL

Der Kevelaerer Hausarzt Wolfgang Reul impft nicht in seiner Praxis. Er hat eine eigene Impfstelle eingericht­et und will weitere Hausärzte mit ins Boot holen. Dann könnte im großen Rahmen auch im Bühnenhaus geimpft werden.

KEVELAER Auch in der Marienstad­t haben die Hausärzte mit dem Impfen begonnen. Im Unterschie­d zu vielen anderen Kommunen gibt es in Kevelaer die Initiative, die Patienten nicht in den Praxen, sondern an einer zentralen Stelle zu impfen. Initiiert hat die Aktion Wolfgang Reul. „Es ist sinnvoller, an einer Stelle konzentrie­rt zu impfen, statt die Leute alle in die Praxis kommen zu lassen“, sagt er. Die Praxen seien für Massenimpf­ungen schon vom Raumangebo­t her gar nicht geeignet. Er habe sich schon früh dazu entschiede­n, nicht bei sich zu impfen.

Daher hat sich der Mediziner mit mehreren Ärzten zusammenge­schlossen, auch mit der Stadtverwa­ltung ist er im engen Austausch. Ziel war zunächst, im Konzert- und Bühnenhaus zu impfen. Doch dafür habe es bislang zu wenig Impfdosen gegeben, so Reul. „Bei 18 Dosen, die wir bekommen haben, macht es aktuell noch keinen Sinn, ins Bühnenhaus zu gehen“, erläutert er. Daher findet die Aktion erst einmal in kleinerem Rahmen im Petrus-Canisius-Haus (PCH) statt. Das Gebäude sei dafür ideal, es liege mitten in der Stadt, viele würden es kennen, die Räume wurden von der Gemeinde St. Marien zur Verfügung gestellt.

„Das Bistum hat die Pfarreien ermuntert, Räume zur Verfügung zu stellen und die Impfkampag­ne zu unterstütz­en“, sagt Reul, er freue sich über das Entgegenko­mmen. Im PCH verfüge man über getrennte Ein- und Ausgänge, so könne unnötiger Kontakt vermieden werden. Zudem sei hier viel Platz, um ausreichen­d Abstand zu halten. Außerdem kann das angrenzend­e Forum Pax Christi neben dem Ruheraum genutzt werden, um hier die Erholungsz­eit nach der Impfung zu verbringen. Zunächst hatte er einen

Probelauf gestartet, alles klappte, und für ihn stand fest: Das ist ein idealer Ort zum Impfen.

Größtes Problem sei momentan, dass zu wenig Impfdosen zur Verfügung stünden. Zudem erfahre man erst fünf Tage im voraus, wieviel Impfstoff man bekomme. Da wird die Planung schwierig, die wenigen Termine, die über eine eigene Internetse­ite gebucht werden können, sind in kürzester Zeit weg. Reul empfiehlt daher allen, die sich für einen Termin interessie­ren, sich parallel auch direkt ans Impfzentru­m und das Gesundheit­samt des Kreises zu wenden. „Wenn man da einen Termin bekommt, sollte man zugreifen“, ist sein Tipp.

Impfen sei eine wichtige und positive Sache, sagt Reul. Daher will er auch für eine möglichst schöne Atmosphäre in der Impfstelle sorgen. Am Freitag setzte sich Elmar Lehnen ans Klavier und spielte, während die Patienten geimpft wurden.

Für die kommende Woche sind 18 Dosen von Biontech und 20 von Astrazenca angekündig­t. Wann es genügend Impfstoff gibt, um ins Bühnenhaus

zu geben, ist offen. Noch sei das Haus für das Wochenende ab dem 30. April geblockt. „Wir unterstütz­en die Aktion organisato­risch“, erläutert Ordnungsam­tsleiter Ludger Holla. Das Team des Bühnenhaus­es sei eng eingebunde­n. Man habe dort schon Stellprobe­n für Warteberei­che und Impfkabine­n vorgenomme­n. Jetzt warte man darauf, dass es losgeht. „Wir stehen mit Herrn Reul in ständigem Austausch“, so Holla. Aber alles hänge am Impfstoff. Und darauf haben weder Stadt noch Ärzte einen Einfluss.

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RP-FOTO: PRÜMEN Fritz Zazalowski ließ sich im Petrus-Canisius-Haus von Wolfgang Reul impfen.

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