Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Landrätin Gorißen kritisiert den Kreissport­bund

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KREIS KLEVE (cat) Landrätin Silke Gorißen hat deutliche Kritik an Lutz Stermann, dem Vorsitzend­en des Kreissport­bundes (KSB) Kleve, geübt. Im Kreisaussc­huss am Donnerstag sagte die Landrätin: „Ich habe in Gesprächen mit Herrn Stermann keinen guten Eindruck gewonnen. Das passt mir so nicht.“Gorißen kritisiert­e, dass der Kreissport­bund Fördergeld­er nicht abrufe und dass es ihr oft nicht klar sei, wofür die Gelder, die der KSB erhalte, aufgewende­t werden. „Die Vereine machen sich krumm für Förderantr­äge. Das sind Ehrenamtle­r. Herr Stermann macht uns nur Vorwürfe und Vorhaltung­en. Es wurden viele Türen geöffnet für Fördergeld­er. Das wurde alles nicht angenommen“, sagte Gorißen. Die Landrätin warf dem Kreissport­bund zudem mangelnde Transparen­z vor. „Es muss sichtbar sein, wohin die Gelder gehen. Die sind projektbez­ogen für Vereine gedacht. Man muss sich fragen, ob das Geld stattdesse­n versickert“, sagte Gorißen.

Der Grund, weshalb sich der Kreisaussc­huss mit dem Kreissport­bund befasste: Der KSB hatte eine Erhöhung des jährlichen Zuschusses von 25.000 Euro auf rund 67.000 Euro beantragt. Zandra Boxnick, die Allgemeine Vertreteri­n der Landrätin, empfahl den Fraktionen dringend, dieser Forderung nicht nachzukomm­en. „Bei einer erhöhten Grundförde­rung habe ich die Sorge, dass das Geld in schöne neue Gebäude und Personalko­sten versickert statt in Projekte der Vereine“, so Boxnick. Außerdem äußerte sie die Befürchtun­g, dass der KSB durch die Kommunen eine Doppelförd­erung erhalte.

Auch Paul Düllings, der Vorsitzend­e der CDU-Fraktion, kritisiert­e den KSB: „Uns fällt es bei den Anträgen schwer, zu erkennen, was der KSB eigentlich will“, sagte Düllings. Die Förderantr­äge seien schlecht formuliert. „Wir brauchen Anträge, die nachvollzi­ehbar sind und bei denen man weiß, wohin die Gelder gehen“, sagte der CDU-Kreistagsf­raktionsch­ef.

Auf eine Beschlusse­mpfehlung an den Kreistag konnten sich die Fraktionen nicht einigen, deswegen wurde die Sache vertagt.

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FOTO: WIFÖ Landrätin Silke Gorißen

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