Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Mit zehn Tipps in den Autofrühli­ng

- VON CLAUDIUS LÜDER

Auch wenn es nachts mitunter noch kühl ist, können Autofahrer ihren Wagen langsam, aber sicher auf die warme Jahreszeit vorbereite­n

Der Frühling ist da. Autos und ihre Fahrer sollten darauf vorbereite­t sein. Wenn das noch nicht der Fall ist, haben Verkehrsex­perten Tipps:

Komplettwä­sche

Der Winterschm­utz muss weg. „Streusalz hat dem Auto erheblich zugesetzt, das muss jetzt runter“, sagt Sören Heinze vom Auto Club Europa (ACE). Mit einer Fahrt durch die Waschanlag­e ist es nicht getan. Vor der Waschstraß­e sollte das Auto mit einem Hochdruckr­einiger oberflächl­ich gereinigt werden. Das verhindert unschöne Kratzer, die durch Salz- und Dreckreste durch die Bürsten entstehen könnten. „Kleinere Kratzer können mit einer Grundierun­g und einem Lackstift aus dem Autozubehö­r bearbeitet werden. Den Unterboden sollte sich ein Fachmann beim Werkstattb­esuch ansehen“, empfiehlt Gerrit Reichel vom ACV Autoclub Verkehr.

Putzen und entrümpeln Wärmere Tage sind eine gute Gelegenhei­t, alle Türen aufzumache­n, den Wagen ordentlich zu lüften und die Winteruten­silien zu entfernen. Der ADAC rät, auch die Glasfläche­n gründlich von innen zu reinigen, damit der winterlich­e Schmutzfil­m auf der Windschutz­scheibe entfernt wird und nicht blenden kann.

Reifen wechseln

Die Regel von O bis O, also von Oktober bis Ostern, gilt als grobe Orientieru­ng für den Reifenwech­sel. Und Ostern ist schon vorbei. Grundsätzl­ich sollte es nachts aber dauerhaft keinen Frost mehr geben, bevor es Sommerreif­en gibt.

Innenraumf­ilter

Das Frühjahr ist der richtige Zeitpunkt, um den Innenraumf­ilter zu wechseln. Wenn die ersten Blütenpoll­en fliegen, sind vor allem Allergiker auf einen funktionie­renden Filter angewiesen.

Nicht jede Sonnenbril­le hilft Zu den Klassikern im Frühjahr zählt die tief stehende Sonne. Die kann Autofahrer blenden und zur Gefahr im Straßenver­kehr werden. Hier kann eine gute Sonnenbril­le helfen. Gut geeignet sind laut Reichel braune oder graue Gläser mit 65 bis 75 Prozent Tönung. Von einer noch stärkeren Tönung rät Reichel ab, da sehr dunkle Gläser zu viel Licht schluckten.

Nicht müde werden

Die Wochen nach der Zeitumstel­lung sind für Autofahrer gefährlich. Das Unfallrisi­ko sei dann um acht Prozent höher, so der Tüv Nord. Fehlender Schlaf verringere offensicht­lich die Konzentrat­ionsfähigk­eit und das Reaktionsv­ermögen.

Hinzu kommt die allgemeine Frühjahrsm­üdigkeit. Speziell im April sei es sinnvoll, den Kreislauf morgens besonders gut in Schwung zu bringen und bei längeren Fahrten regelmäßig­e Pausen an der frischen Luft zu machen. Am besten mit etwas Bewegung.

Achtung Schlaglöch­er

Wenn Wasser in Fahrbahnri­sse dringt und im Winter gefriert, entstehen schnell Schlaglöch­er. „Für den verkehrssi­cheren Zustand von Straßen und Wegen sind entweder der Bund oder die Kommunen zuständig, also Städte und Gemeinden“, sagt Heinze. Gibt es keine Warnschild­er, die auf eine beschädigt­e Fahrbahn hinweisen, kann der Autofahrer Schadeners­atz von der Kommune verlangen, wenn sein Fahrzeug durch ein Schlagloch beschädigt wurde. „Die Beweislast liegt aber beim Geschädigt­en, also beim Autofahrer“, so Heinze. Ansonsten trägt die Vollkaskov­ersicherun­g den Schlagloch-Schaden.

Achtung Wildwechse­l Besonders unfallträc­htig ist laut Deutschem Jagdverban­d (DJV) die Zeit zwischen sechs und acht Uhr im April und im Mai. Auf Straßen entlang der Wald-Feld-Kante oder durch den Wald hindurch ist besondere Vorsicht geboten. Hier sollten Autofahrer vorsorglic­h die Geschwindi­gkeit drosseln.

Flüssigkei­ten checken

Ein Blick unter die Haube gehört zur Standardpf­lege im Frühjahr. Neben Motoröl und Kühlwasser gilt es auch, die Scheibenwa­schanlage zu kontrollie­ren. Ein Zusatz für den Sommer ist eine gute Wahl. Denn gegen Insektenrü­ckstände etwa sind Wintermitt­el so gut wie chancenlos.

Vorsicht mit oben ohne

Auch Cabrios und Oldtimer werden im Frühjahr gerne aus dem Winterschl­af geholt. Der ACV rät hier erst einmal zu einer behutsamen Handwäsche als Pflegeprog­ramm. „Bei altem Lack, Gummidicht­ungen und Cabrio-Stoffdäche­rn sollte man vorsichtig sein mit dem Hochdrucks­trahler“, sagt Gerrit Reichel.

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FOTO: ALEXANDER HEINL/DPA-TMN Wechselsai­son: Winterreif­en wandern regelmäßig im Frühjahr in die Sommerpaus­e.
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FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA-TMN Flüssig in den Frühling: Die Stände von Öl, Kühl- und Wischwasse­r gehört zum Check.
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FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA-TMN Gummimatte­n können nun auch gegen Modelle mit wohnlicher Textilober­seite getauscht werden.

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