Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Mit dem Fahrrad auf den Spuren von Beuys

Unter dem Motto „Beuys & Bike“hat Tourismus NRW eine rund 300 Kilometer lange Fahrrad-Strecke zusammenge­stellt. Der Weg führt von Kleve unter anderem durch Krefeld, Mönchengla­dbach, Duisburg und Düsseldorf bis nach Leverkusen.

- VON LUDWIG KRAUSE

NIEDERRHEI­N Am Niederrhei­n ist Joseph Beuys geboren und aufgewachs­en, hier hat er seinen Weg zur Kunst gefunden. Und hier war er – typisch Niederrhei­ner – oft mit dem Fahrrad unterwegs. Egal ob sein Geburtshau­s, das erste Atelier, bedeutende Werke oder Museen, die sein Wirken früh bekannt machten: Zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys hat Tourismus NRW mit verschiede­nen Partnern eine Radroute zu den Spuren und Zeugnissen am Niederrhei­n entwickelt. Unter der Überschrif­t „Beuys & Bike“werden zahlreiche Orte, die in seinem Leben und Wirken eine wichtige Rolle gespielt haben, zu einer insgesamt rund 300 Kilometer langen Strecke zusammenge­fasst.

Das Angebot führt dabei zu ganz verschiede­nen Beuys-Stationen in Kleve, Bedburg-Hau, Duisburg, Krefeld, Mönchengla­dbach, Düsseldorf, Neuss und Leverkusen. Ob Tagestour oder mehrtägige­r Radurlaub: Wer sich mit dem Fahrrad auf den Weg macht, lernt nicht nur den Künstler und seine Kunst aus unterschie­dlichen Perspektiv­en kennen, sondern kann in der weiten Landschaft des Niederrhei­ns eine erholsame Auszeit erleben.

Damit die Route auch für jeden geeignet ist, haben Tour-Experten vom Radfahrerv­erband ADFC bei der Streckenfü­hrung mitgearbei­tet und sind Probe gefahren. Die Strecken auf gut ausgebaute­n Wegen können ganz nach Lust und Laune kombiniert und in individuel­l zusammenst­ellbaren Etappen geradelt werden. Mit mehr als 2000 Kilometern Länge gibt es hier immerhin das längste ausgeschil­derte Radwegenet­z in ganz Deutschlan­d. Selbst ein eigenes Rad ist dafür nicht nötig: Fahrrad-Verleihsys­teme wie das von „Niederrhei­nrad“, das mit über 40 Verleihsta­tionen in der ganzen Region vertreten ist, machen den Transport des heimischen Drahtesels überflüssi­g.

Alpines Panorama gibt es am Niederrhei­n zwar nicht unbedingt. Zu bieten hat die Landschaft mit Auewiesen, Feldern, Flüssen und Seen aber einiges, gerade auch mit Blick auf Beuys. So ist das Museum Schloss Moyland nicht nur für die weltweit größte Sammlung an Beuys-Werken bekannt, sondern auch für den historisch­en Park mit Kräutergar­ten und der bedeutende­n Skulpturen­sammlung. Im Museum Kurhaus können Besucher Beuys’ erstes Atelier besuchen, sein Frühwerk anschauen und anschließe­nd durch die barocken Gartenanla­gen genau gegenüber flanieren.

In Mönchengla­dbach, wo Beuys mehrere Aktionen und seine erste große Museumsaus­stellung zeigen konnte, ist der Künstler in einem neuen Graffito nahe des Museums Abteiberg zu sehen, in Duisburg zeigt das Lehmbruck-Museum in seiner Sammlung für Skulptur- und Objektkuns­t auch Werke von Beuys, und rund um Neuss finden sich zahlreiche Skulpturen des Beuys-Schülers Anatol an der Strecke. In Düsseldorf sind in der ganzen Stadt Orte zu besuchen, an denen Beuys Spuren hinterlass­en hat: Dazu gehören etwa die Kunstakade­mie, die Kunsthalle mit dem Ofenrohr in der Wand, die Altstadt-Kneipen, in denen er sich mit seinen Studenten getroffen hat, und eine der „7000 Eichen“, die samt Basalt-Stele an eine seiner wichtigste­n Kunstaktio­nen erinnert.

Wer mit dem Rad zwischen den Beuys-Stationen unterwegs ist, kommt an sehenswert­en Orten vorbei: Auf der Radstrecke zwischen Kleve und Duisburg führt der Ausflug am beschaulic­hen Kalkar mit seinen gotischen Giebelhäus­ern und der großen Nicolaikir­che vorbei. In Xanten geht’s im LVR-Archäologi­schen Park sogar auf eine Zeitreise bis ins antike Rom. Urbane Street-Art direkt am Rhein, eine Zeitreise ins Mittelalte­r auf Burg Linn oder zwei Glanzlicht­er des neuen Bauens, die Museen Haus Lange und Haus Esters sind touristisc­he Highlights von Beuys‘ Geburtssta­dt Krefeld.

Weitere Informatio­nen zu den Stationen, aktuellen Jubiläumsa­usstellung­en in ganz NRW sowie weiterführ­enden Links zu Routenempf­ehlungen und touristisc­hen Führungen vor Ort gibt es im Internet unter: www.dein-nrw.de/beuys.

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FOTOS: DPA / JOHANNES HÖHN, STREET ART PHILIPP KÖMEN Immer eine Reise wert: Ein Blick auf das Düsseldorf­er Rheinufer mit Schlosstur­m und Riesenrad. Auch in der Landeshaup­tstadt hat Beuys Spuren hinterlass­en.
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Auf der Fahrradrou­te liegt das Schloss Moyland mit seiner bedeutende­n Beuys-Sammlung und dem malerische­n Park. In Mönchengla­dbach gibt es ein großes Beuys-Graffito zu bestaunen.
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