Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Der lange Weg von der Rübe zum Zucker
Zucker ist in fast jeder Küche zu finden. Bis der aber so weiß und körnig wird wie in der Tüte, braucht es einige Zeit. Dabei ist auch jede Menge Technik im Spiel.
Schokolade, Bonbons oder Gummibärchen schmecken zuckersüß! Schließlich steckt oft eine Menge Zucker drin. Auch beim Kuchenbacken gehört er meist dazu. Die feinen weißen Körnchen haben aber eine erstaunliche Verwandlung hinter sich! Sie stammen aus einer Rübe und zwar aus einer besonderen Sorte, der Zuckerrübe.
Diese Rüben wachsen in Deutschland auf vielen Äckern. „Sie bilden mit Hilfe der Sonne Zucker, den sie speichern“, erklärt Sandra Fürderer, die sich gut mit Zucker auskennt. Wenn man eine Rübe aufschneidet, rieselt aber nicht einfach der Zucker heraus. Stattdessen ist eine bestimmte Technik nötig und eine Zuckerfabrik. Zuerst aber mal müssen die Zuckerrüben dafür gereinigt werden. Denn wenn sie vom Feld in die Fabrik kommen, sind sie noch voller Erde. Die sauberen Pflanzen werden zerkleinert und die Stücke in Wasser erhitzt, damit sich der
Zucker löst. Die Stückchen können noch als Tierfutter dienen.
Die zuckerhaltige Flüssigkeit wird gereinigt und gefiltert. So bleibt ein hellgelber Saft übrig, der Dünnsaft heißt. Dieser wird erhitzt, das Wasser verdampft dabei zu einem großen Teil. Zurück bleibt flüssiger Zucker –
Dicksaft. Die Leute in der Fabrik nutzen dann einen cleveren Trick: Sie erhitzen den Dicksaft weiter und geben einfach Zuckerkristalle hinzu, also etwas fertigen Zucker. Die Wirkung ist erstaunlich: Der Zucker aus dem Saft setzt sich an diesen Kristallen ab. Er wächst förmlich um sie herum. Wenn man den Saft jetzt noch sehr schnell schleudert, trennen sich Zucker und Flüssigkeit. Der so gewonnene Zucker wird nun noch einmal gereinigt, bis er schließlich so weiß und fein aussieht wie in den Paketen aus dem Supermarkt. Übrigens: Um ein Kilogramm Zucker herzustellen, braucht man ungefähr sieben Rüben.