Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
1. FC Bocholt will wohl Anfang nächster Woche entscheiden
NIEDERRHEIN (bri) Ob der Oberligist 1. FC Bocholt gegen die Entscheidung des Fußball-Verbandes Niederrhein (FVN) klagen wird, entscheidet sich wohl erst Anfang der kommenden Woche. Der FVN hatte am Montag mitgeteilt, dass die Spielzeit wegen der anhaltenden Corona-Pandemie annulliert wird und es keine Auf- und Absteiger geben wird. Der 1. FC Bocholt, der Ligakonkurrent des 1. FC Kleve ist, hatte als Tabellenführer der Oberliga die Hoffnung, dass er als Aufsteiger benannt wird, doch dazu kam es – wie berichtet – nicht.
„Es bleibt dabei, dass wir die Rechtslage prüfen lassen und danach entscheiden werden. Wenn es keine Aussicht auf Erfolg gibt, lassen wir es und machen aus der Situation das Beste“, sagt Präsident Ludger Triphaus, nachdem der Vorstand online getagt hatte. Natürlich habe auch der FVN seine Juristen über das Regelwerk schauen lassen, „aber wir wollen uns eine weitere Meinung einholen. Oft gehen die Meinungen ja auseinander“, so Triphaus.
Laut des Vereinspräsidenten werde sich ein renommierter Sportrechts-Experte aus Frankfurt mit dem Thema befassen. Den Namen wollte er jedoch nicht nennen. „Wir gehen davon aus, Anfang nächster Woche eine belastbare Aussage zu bekommen.“Gegebenenfalls werde man sich auch noch mit dem FC Hennef (Mittelrhein) und FC Gütersloh (Westfalen) austauschen, die in ihren Verbänden die Tabellen jeweils anführten und nun ebenfalls leer ausgehen.
Es sei beim Vorstandsgespräch aber auch schnell Konsens gewesen, dass die in den vergangenen Wochen für die Regionalliga erarbeiteten Konzepte auch im Falle des Nicht-Aufstieges in der Oberliga zum Tragen kommen. „Das betrifft Bereiche wie das Ticketing und die Geschäftsstelle, in denen wir uns anders aufgestellt haben“, sagt Ludger Triphaus.
Anders sieht es hingegen in Sachen Modernisierung der Arena aus. Den dafür benötigten Zuschuss von 225.000 Euro hatte die Stadt Bocholt an die Bedingung geknüpft, dass dem 1. FC der Sprung in die Regionalliga gelingt. Das ist nun hinfällig. „Das wussten wir, da müssen wir jetzt sehen, wie wir damit umgehen. Das wird sicher erneut energiefressend und zeitaufwendig“, so Triphaus.