Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

SEVELEN Denis Küper leitet das St.-Antonius-Haus.

- VON BIANCA MOKWA

Der 37-jährige studierte Betriebswi­rtschaftle­r kam in der Corona-Krise nach Sevelen. Nebenher arbeitet er als Unternehme­nsberater und hat die Firma Alphacure mit an den Start gebracht.

SEVELEN Die Bewohner des St.-Antonius-Hauses in Sevelen haben Dennis Küper bisher nur mit Maske kennengele­rnt. Der 37-jährige neue Einrichtun­gsleiter des Seniorenhe­ims kam zu Beginn der Corona-Pandemie nach Sevelen. Es gab keine große Einstandsf­eier für „den Neuen“, und immer noch ist Abstand das Gebot der Stunde.

Das ist aber nur ein kleiner Wermutstro­pfen. Trotz allem habe er es gut getroffen, ist der neue Einrichtun­gsleiter überzeugt. „Ich suche mir immer sehr schöne Flecken aus und habe hier ein super Team“, sagt er mit Blick auf die niederrhei­nische Landschaft und die Mitarbeite­r. Sein Alltag im Pflegeheim ist während Corona vollkommen anders als in normalen Zeiten. „Vor Corona war der Alltag geprägt von Gesprächen mit Angehörige­n, Bewohnern und Mitarbeite­rn, dazu persönlich­e Verhandlun­gen mit Kostenträg­ern und Lieferante­n und dem Netzwerken in der Region.“Nun während Corona besteht die Arbeit hauptsächl­ich in der Kommunikat­ion mit Krisenstäb­en, der Ausarbeitu­ng von Konzepten und digitalen Konferenze­n. Er vermisse das Zwischenme­nschliche, und es sei schwierig, während Corona Anschluss in der Gemeinde zu finden, sagt Küper. „Ich freue mich auf die Zeit nach Corona.“

Dann möchte er sich bei den Vereinen und Verbänden vor Ort vorstellen.

Geboren ist er in Oberhausen, wohnhaft in Dinslaken. Studiert hat er Betriebswi­rtschaft in Essen. Seit 2010 ist er mit dem Thema Pflege befasst. „Eigentlich habe ich internatio­nales Management studiert“, sagt Küper. Aber dann hat er einen ambulanten Pflegedien­st mit aufgebaut. Das Thema Pflege zieht sich bis heute wie ein roter Faden durch sein Leben. Aber nicht nur. Eher ist

Dennis Küper Einrichtun­gsleiter St.-Antonius-Haus

sein Leben bunt. „Die Arbeit muss Spaß machen, das Leben ist ernst genug“, lautet sein Motto. Nebenher habe er immer auch als Unternehme­nsberater gearbeitet, erzählt der 37-Jährige. 2017 war er bei Beratungsg­esprächen dabei, als es um den Bau eines Stadtteils für ältere Menschen in Peking ging.

Als es dann im vergangene­n Jahr mit der Corona-Pandemie losging, habe er für Kollegen Schutzausr­üstung organisier­t. Im Juli 2020 gründete er mit sieben weiteren Mitstreite­rn Alphacure – einen Online-Marktplatz für Branchenlö­sungen

mit Schwerpunk­t auf der Förderung europäisch­er Produkte. „Wir möchten den Unternehme­n helfen, unabhängig­er vom Weltmarkt zu werden“, sagt Küper. „So etwas wie im letzten Jahr soll sich nicht mehr wiederhole­n. Manche Warengrupp­en – beispielsw­eise Handschuhe – kommen jedoch aufgrund der Komplexitä­t der Produktion weiterhin ausschließ­lich aus Asien“, erklärt der Dinslakene­r. Geliefert wird vor allem, was aktuell gebraucht wird, unter anderem die begehrten Schnelltes­ts. „Wir fördern mit den Plattforme­n auch einige innovative Start-ups dabei, bekannter zu werden, und unterstütz­en Behinderte­nwerkstätt­en, neue Märkte zu erschließe­n“, erklärt Küper.

Die Plattform ist eine reine Großhandel­splattform, und ausschließ­lich Unternehme­n können dort direkt bei Hersteller­n und Importeure­n kaufen. Zudem ist er ehrenamtli­cher Vorsitzend­er des Fachbeirat­es „Fachliche Innovation und Konzeptent­wicklung“des Verbandes der katholisch­en Altenhilfe in Deutschlan­d in Berlin und fördert tatkräftig die Entwicklun­g in der Altenhilfe.

Was er, neben seiner Tätigkeit als Einrichtun­gsleitung, machen wird, wenn die Pandemie vorbei ist, darüber braucht man sich sicher keine Sorgen machen. Ideen hat Küper mit Sicherheit genug am Start.

„Die Arbeit muss Spaß machen, das Leben ist ernst genug“

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FOTO: B.MOKWA Dennis Küper ist Einrichtun­gsleiter des St.-Antonius-Hauses in Sevelen. Sein Start war mitten in der Corona-Zeit.

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