Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Neue Stadtarchivarin in Kevelaer
Janine Weigel freut sich auf ihre spannende Aufgabe in der Wallfahrtsstadt.
KEVELAER (zel) Grau, trocken, staubig. So stellen sich viele noch immer die Arbeit im Stadtarchiv vor, wenn sie die Mengen an Material sehen, die hier gelagert werden. Doch genau gegen dieses Image will Janine Weigel ankämpfen. „Es gibt kaum einen vielseitigeren Beruf,“sagt sie. „Im Archiv ist Stadtgeschichte erlebbar. Die verschiedenen historischen Dokumente für die Nachwelt aufzubereiten, zu bewahren und interessierte Bürgerinnen und Bürger bei unterschiedlichsten Recherchen zu unterstützen, ist spannend und macht den Alltag abwechslungsreich.“Etwa wenn es Anfragen von Personen gibt, die etwas über ihre Vorfahren herausfinden wollen oder auf der Suche nach Erben sind.
Seit dem 1. April ist Janine Weigel neue Archivarin im Kevelaerer Stadtarchiv an der Venloer Straße. Die 30-Jährige studierte Geschichtswissenschaftlerin hat vorher im Stadtarchiv des Magistrats der Stadt Friedrichsdorf (Hessen) gearbeitet und dort Erfahrungen im Archiv und der Digitalisierung der Verwaltung sammeln können.
Aufgewachsen ist Janine Weigel ganz in der Nähe, in Alpen. Historische Themen seien schon immer ihre Leidenschaft gewesen. „Ich habe schon in der Schule viel Spaß daran gehabt, zu historischen Dingen zu recherchieren. Dadurch habe ich verschiedene Archive kennengelernt.“
Die neue Frau im Stadtarchiv tritt die Nachfolge von Dorothee Flemming-Lühr an, die 30 Jahre die Einrichtung geprägt hat und so etwas wie das Gesicht des Stadtarchivs war. Zum 31. März ist sie in den Ruhestand getreten. Sie will dem Stadtarchiv aber noch nicht ganz Adieu sagen und dort ihre wissenschaftlichen Arbeiten ehrenamtlich fortsetzen. „Frau Flemming-Flühr hat hier grandiose Arbeit geleistet“, sagt ihre Nachfolgerin, die in Kevelaer jetzt ihre erste Stelle in Eigenverantwortung hat und sich auf eine „spannende und abwechslungsreiche“Aufgabe freut.
Besonders freut sie sich über die Unterstützung der Ehrenamtler. Beate Hendrix und Johannes Geurtz engagieren sich schon lange im Archiv. „Ihre Begeisterung und Unterstützung freut mich sehr.“