Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

„Klee“in der alten Heimat unterwegs

Die Band drehte zwei Videos für ihr neues Album in Geldern und Sonsbeck, wegen des niederrhei­nischen Gefühls. Am 30. April kommt „Trotzalled­em“auf den Markt.

- VON MICHAEL KLATT

GELDERN Schnelle Schnitte. Wolken und Vögel ziehen, ein Sprenger besprüht einen Acker mit Wasser, eine blonde Frau tanzt im Rhythmus der Pop-Musik, mal im prallen Sonnensche­in, mal im Abendrot, mal in der Heide, mal am Flussufer. Und manchmal führt sie eine Stoffschil­dkröte an der Leine.

Die Tierpuppe bleibt namenlos. Die blonde Frau jedoch ist bekannt. Sie heißt Suzie Kerstgens und bildet gemeinsam mit Sten Servaes den Kern der Band „Klee“. Beide sind in jüngster Zeit in ihrer alten Heimat unterwegs gewesen. Genauer: in Geldern und Sonbeck. Dort drehten sie, die mittlerwei­le in Köln leben, zwei Videos für das neue Album ihrer Band „Klee“.

Das bereits beschriebe­ne Video, exakt vier Minuten lang, untermalt den Song „Danke Nein“. Ihn beschreibe­n die Musiker als eine persönlich­e Liebeserkl­ärung an die niederrhei­nische Landschaft. Gedreht wurde im vergangene­n Sommer unter anderem an der Fleuth, in den Maasdünen und in der Sonsbecker Schweiz.

Das zweite Video gehört zum Song „Zwischen Hoffen und Resigniere­n“und entstand zwischen Geldern und Sonsbeck. Gedreht wurde im recht grauen März. „Das passt aber wunderbar zu dem melancholi­schen, auch sehr ,niederrhei­nischen’ Gefühl des Songs“, meinen die Musiker. Sie schlüpften dafür in die Rolle der „Detectoris­ts“aus der gleichnami­gen BBC-Serie.

Ihnen habe es sehr viel bedeutet, wieder zu ihren Wurzeln zurückzuke­hren, beteuern Kerstgens und Servaes auf ihrer Facebook-Seite. Es stecke sehr viel Persönlich­es, auch Niederrhei­nisches, in den neuen „Klee“-Liedern. Das werde man bestimmt auch heraushöre­n.

Die Geschichte der Band begann im Raum Geldern 1997 als Trio. Suzie Kerstgens, Tom Deininger und Sten Servaes nannten sich damals noch „Ralley“. So hieß auch das Debüt-Album, dem zwei Jahre später das Werk „1,2,3,4“folgt. Die Geburtsstu­nde von „Klee“schlägt 2001: Auf der Suche nach einem neuen Namen wird man fündig beim Maler Paul Klee, dessen Arbeiten nachhaltig­en Eindruck bei den Band-Mitglieder­n hinterlass­en. Die Single „Erinner Dich“wird zu einem kleinen Hit. Besonders unter den Fachleuten: Der Nummer wird der offizielle Song der Pop-Messe Popkomm von 2002.

Seitdem entwickelt­e „Klee“seinen deutschspr­achigen Pop-Rock weiter. Die Band engagierte sich auch politisch, war zum Beispiel auf dem Sampler „Starke Stimmen Gegen Rechts“vertreten und wirkte am Benefizalb­um „Pro Asyl – On The Run“mit.

Das neue Album trägt den Titel „Trotzalled­em“und erscheint am 30. April. Die Band bietet ihr Werk in unterschie­dlichen Aufmachung­en an. Es ist erhältlich in farbigem Vinyl und als CD-Box „mit vielen Sachen drin“, wie es auf der Facebook-Seite heißt. Die Box enthält unter anderem ein von der Band gestaltete­s „Sisyphos/KLEE-Fels“-Notizbuch mit handschrif­tlichem persönlich­em Gruß, zehn Aufklebern, sechs Postkarten, einem Liederbuch mit Illustrati­onen von der Band und einem Kugelschre­iber. In der Box selbst, so der Tipp, lasse sich gut Krimskrams unterbring­en.

Box und farbiges Vinyl sind limitiert und nur verfügbar, solang noch was da ist. Daneben gibt es aber auch „normale“CDs und Vinylschei­ben sowie Downloads.

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FOTO: KLEE Sten Servaes und Suzie Kerstgens von der Band „Klee“während der Dreharbeit­en für das Video zum Song „Zwischen Hoffen und Resigniere­n“.

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