Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Greensill: CDU stellt Fragen noch einmal an Hinze
EMMERICH (hg) Die Emmericher CDU lässt in Sachen Greensill Bank nicht lockern. Jetzt hat sie Bürgermeister Peter Hinze noch einmal den Fragenkatalog geschickt, den sie in der Sondersitzung des Rates im März schon einmal vorgelegt hatte. Das erklärte CDU-Chef Matthias Reintjes (Foto).
Der Grund: Die CDU findet, dass viele der Fragen nur oberflächlich oder gar nicht beantwortet. Das soll die Verwaltung nun nachholen, möglichst vor der ersten Sitzung des Begleit ausschusses, indem die Politik die Geldanlage der Stadt Emmerich beider mittlerweile insolventen Bank in Bremen untersucht.
Der Hintergrund: Die Stadt Emmerich hat bei der Bremer Bank sechs Millionen Euro angelegt. Vorausgegangen war eine Empfehlung eines Internet-Finanz vermittlers. Im Insolvenzv erfahrens inddieE in lagen von privaten Anlegern zwar geschützt, die mittlerweile auch ihre Einlagen vom Sicherungsfonds der deutschen Privatbanken erhalten haben. Aber institutionelle Anleger, wie Kommunen etwa, sind nicht geschützt. Emmerich droht daher der Verlust von sechs Millionen Euro. Die Stadt lässt sich in der Sache mit anderen betroffenen Kommunen anwaltlich vertreten.
Die CDU-Fraktion möchte nicht nur ihre Fragen detaillierter beantwortet haben, sondern verweist auch auf die Prüfung der Stadt Münster. Die Presseabteilung der Stadtverwaltung in Münster hatte vor zwei Wochen erklärt, dass die StadtMün st ervo reiner Geld einlage beiGreensil leine Schweizer Prüfungsgesellsc haft beauftragt habe. Diese habe nach einer Prüfung abgeraten. Das war im Jahr 2019.
„Die erste Frage der CDU-Fraktion in der Sondersitzung des Rates war ebenjene nach der bereits im Sommer 2019 von der Stadt Münster beauftragten Einschätzung zur Greensillbank“, so Reintjes. „Diese Einschätzung der Schweizer AgenturIndependentCreditView(I-CV) war öffentlich zugänglich.“Reintjes weiter: „Darüber hinaus hat es nachweislich vor der zweiten Auszahlung von fünf Millionen Euro an die Greensill Bank Anfang des Jahres 2021 durch die Stadt Emmerich ein Downgrading der Bank gegeben. Auch dies hätte man in die Risikoabschätzung einfließen lassen müssen .“