Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Sippel vermisst „die richtige Einstellun­g“

Nach der 2:3-Niederlage in Hoffenheim hat Torwart Tobias Sippel sehr deutlich Borussias Defizite angesproch­en.

- VON JANNIK SORGATZ

Tobias Sippel ist nicht nur für Trainer Marco Rose die Zuverlässi­gkeit in Person. Borussias Ersatztorw­art liefert auch in seinen Analysen konstant ab. Am Mittwoch gab er nach der 2:3-Niederlage bei der TSG 1899 Hoffenheim seine vermutlich letzten Nach-Spiel-Interviews in dieser Saison, denn Yann Sommer hat seine Sperre abgesessen und kehrt am Sonntag gegen Arminia Bielefeld ins Tor zurück un löst Ersatzmann Sippel somit ab. Die bittere Pleite konnte Sippel nicht verhindern: Zwei Schüsse hielt er gut, in zwei Szenen war Glück dabei, bei allen drei Gegentoren war er machtlos. Verbockt hatten diese große Chance, Boden gutzumache­n auf die Konkurrenz, eher Sippels Vorderleut­e.

„Wir haben keine Zweikämpfe gewonnen, waren spielerisc­h schlecht und haben viele Bälle verloren. Dafür haben wir die Quittung bekommen“, nannte der 33-Jährige schonungsl­os Gladbachs Defizite bei der ersten Niederlage seit dem 16. März gegen Manchester City. Es sei überhaupt kein gutes Spiel gewesen von Borussia, auch nicht in den ersten 45 Minuten. „Klar, wir gehen 2:0 in Führung“, sagte Sippel, „aber niemand weiß so richtig, wieso und weshalb.“Entspreche­nd entsetzt wirkte der Keeper, dass es trotz einer deutlichen Halbzeitan­sprache des Trainers genauso weitergega­ngen sei. In der 65. Minute brachte Andrej Kramaric den Gegner final in Führung.

Auch in anderer Hinsicht wurde Sippel sehr deutlich: „Wir haben alles so ein bisschen über uns ergehen lassen. Da müssen wir cleverer sein. Es ist Endspurt in der Liga, jeder kämpft um seine Punkte. Dafür haben wir heute auf jeden Fall nicht die richtige Einstellun­g gehabt.“Ein ziemlich verheerend­es Urteil am 30. Spieltag.

Dass Borussia beim Stand von 0:0 in der Anfangspha­se erneut ein Elfmeter verwehrt wurde, wollte Rose gar nicht hören. „Über die Schiedsric­hter-Szenen möchte ich heute nicht diskutiere­n. Wenn einer meiner Spieler damit anfängt, dann hat er den falschen Grundgedan­ken. Es lag heute einzig und allein an uns“, sagte der Trainer. ie Blöße einer VAR-Debatte gaben sich die Borussen nicht.

Auf den Plätzen sechs bis zehn hat sich in der Bundesliga-Tabelle nichts getan an diesem Spieltag. Alle Teams verloren, Borussia machte – ein Trost ist das nicht – je ein Tor auf Leverkusen, Union Berlin und den VfB Stuttgart gut. Zum Gewinner wurde der SC Freiburg, dessen Spiel gegen Hertha BSC ausfiel. Die Breisgauer treffen am Samstag auf Hoffenheim. Dann dürfte es der TSG nicht derart leicht gemacht werden.

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FOTO: UWE ANSPACH/DPA Tobias Sippel war nach dem 2:3 fassungslo­s.

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