Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Lolli-Coronatest­s sollen im Mai kommen

Kevelaer unterstütz­t die Initiative. Schulleite­rin aus Twisteden sieht neue Methode positiv.

- VON SEBASTIAN LATZEL

KEVELAER Regelmäßig­e Tests auch der Grundschül­er sind aus Sicht der Kevelaerer Verwaltung ein wichtiger Baustein im Kampf gegen das Coronaviru­s. Daher hat die Kommune, wie berichtet, ihre Bereitscha­ft signalisie­rt, das Land bei den Lollitests zu unterstütz­en. Bei dieser Methode lutschen die Schüler 30 Sekunden auf einem Stäbchen. Alle Proben wandern zusammen in ein Behältnis, das dann zur Untersuchu­ng in ein Labor gebracht werden soll. In Kevelaer würde die Stadt diese Proben dann einsammeln und das Land hier unterstütz­en.

Zu der Methode gab es jetzt einen Austausch zahlreiche­r Beteiligte­r. Bei der Videokonfe­renz ging es vor allem um das Prozedere an den Schulen und nicht um die konkrete Logistik. Daran werde jetzt gearbeitet, so Ordnungsam­tsleiter Ludger Holla. Kevelaer habe seine grundsätzl­iche Bereitscha­ft signalisie­rt, sich zu beteiligen. „Denn alles, was der Eindämmung der Pandemie dient, wird von uns unterstütz­t“, sagt Holla. Wann es genau losgeht, ist noch offen.

Vom Schulminis­terium hieß es auf Anfrage der Redaktion dazu, dass das Ministeriu­m für Schule und Bildung derzeit alternativ­e und kindgerech­tere Selbsttest­s für die Grundund Förderschu­len vorbereite. „Ziel der Landesregi­erung ist es, bis Mitte Mai sogenannte Lolli-Tests flächendec­kend an rund 3700 Grund- und Förderschu­len in NRW anzubieten“, hieß es aus dem Schulminis­terium.

Vorteil des Lollitests ist, dass er relativ einfach einzusetze­n ist und dass er Ressourcen spart. Erst wenn der Pooltest nämlich ein positives Ergebnis hat, müssen die Schüler zu Hause noch einen Einzeltest machen.

Ziel ist, dass die Lollitestp­roben gegen 14 Uhr im Labor sind und die Eltern um 6 Uhr morgens vor dem nächsten Schultag wissen, ob es positive Ergebnisse gab. Das Verfahren sei komplex und bedürfe einer sorgfältig­en Vorbereitu­ng, weil die Testergebn­isse nicht vor Ort in den Schulen, sondern in entfernter gelegenen Laboren erstellt werden müssten. „Erforderli­ch sind etwa ein Dutzend geeignete Labore für rund 35.000 Tests täglich, ein sicheres Logistikko­nzept für über 400 täglich abzufahren­de Routen und eine verlässlic­he Materialbe­schaffung“, so das Ministeriu­m.

Dieses Verfahren sei bereits über einen Zeitraum von drei Wochen in einem vom Land finanziert­en und begleitete­n Pilotproje­kt im März an 22 Kölner Schulen erfolgreic­h angewendet worden. Nordrhein-Westfalen ist das erste Bundesland, dass damit beginn, dieses Testverfah­ren landesweit einzuführe­n.

Tanja Kocken, Leiterin der Grundschul­e in Twisteden, sieht die neue Methode grundsätzl­ich positiv. „Unsere Kinder können zwar inzwischen ganz gut mit den Selbsttest­s umgehen, aber ich verspreche mir von dem anderen Verfahren, dass es sensitiver ist.“Denn beim Lollitest handelt es sich ja um eine Untersuchu­ng in einem Labor. Die Ergebnisse sind damit auch viel aussagekrä­ftiger als von einem Selbsttest-Paket.

Geplant sei, dass alle Eltern Teströhrch­en mit nach Hause bekommen. Ist nämlich ein Ergebnis in einer Klasse positiv, müssen alle Schüler noch einen Einzeltest machen. Der kommt dann in das Röhrchen, das die Eltern in der Schule abgeben müssen. Später kommt es dann ins Labor, um genau zu ermitteln, welches Kind infiziert ist. Das Ergebnis soll dann ebenfalls am nächsten Morgen um 6 Uhr vorliegen, sodass dann rechtzeiti­g klar ist, welches Kind nicht in die Schule darf. „Wenn die Logistik funktionie­rt, halte ich das für ein sehr sicheres Verfahren“, sagt die Rektorin aus Twisteden.

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SYMBOLFOTO: DPA Momentan nehmen die Grundschül­er Proben noch mit Selbsttest­s, die durch den Lollitest ersetzt werden sollen.

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