Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Wallfahrtsrektor hält an Präsenzgottesdiensten fest
Innenminister Reul hatte gefordert, auf Messfeiern mit Gläubigen zu verzichten. Samstag startet die Wallfahrt in Kevelaer.
KEVELAER (zel) Am Samstag wird mit der Öffnung der Pilgerpforte um 10 Uhr die Wallfahrtssaison in Kevelaer eröffnet. Wegen der Corona-Pandemie ist die Zahl der Besucher begrenzt. Höchstens 150 Gläubige haben Platz in der Basilika. Geht es nach Innenminister Herbert Reul (CDU), sollten die Kirchen momentan am besten ganz auf Präsenzgottesdienste verzichten. Man müsse sich immer fragen: Ist das jetzt in diesem Umfang wirklich nötig? Er appellierte an die Verantwortlichen der Gemeinden, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden und an das Allgemeinwohl zu denken.
„Die Kirchen in Deutschland sind sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung in der Corona-Krise sehr bewusst“, sagt Wallfahrtsrektor Gregor Kauling. Reul sage, Präsenzgottesdienste seien nur mit einem
Höchstmaß an Infektionsschutz möglich. „Dies erfolgt in der Wallfahrtspfarrei in Kevelaer seit fast einem Jahr, auf der Grundlage der Absprachen der nordrhein-westfälischen Diözesen mit dem Land“, stellt der Geistliche klar. Vor einem Jahr sei die Wallfahrtseröffnung in Kevelaer der erste Präsenzgottesdienst in Nordrhein-Westfalen nach dem so genannten „harten Lockdown“gewesen. „Wir freuen uns alle jetzt auf die Öffnung der Pilgerpforte und den Beginn der Wallfahrtssaison 2021 unter dem Leitgedanken Atme in uns Heiliger Geist.“
In einer „Zeit der Atemstillstände“sei die Belebung von Kirche und Gesellschaft durch das gemeinschaftliche Gebet ein wichtiges Trostmoment, meint der Wallfahrtsrektor.
Schon in der Weihnachtszeit hatte St. Marien an Präsenzgottesdiensten festgehalten. Kauling hatte auf die guten Schutzkonzepte für die Kirchen verwiesen. Es habe auch noch keine Infektion in Zusammenhang mit Gottesdiensten gegeben.
Jeder müsse die Entscheidung selbst treffen, ob er persönlich einen Gottesdienst besucht. Inzwischen haben sich die Übertragungen im Internet etabliert. Im vergangenen Jahr hätten teils Gläubige im sechsstelligen Bereich Übertragungen von Gottesdiensten verfolgt,