Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Neue Runde in der Hallenbad-Debatte
Die Fraktionen der SPD und FDP in Geldern können sich einen Neubau vorstellen. Sie nehmen in ihren Pressemitteilungen Stellung zur Ablehnung der CDU für diese Idee. Die Verwaltung soll noch Fragen klären.
GELDERN Bekommt Geldern ein neues, modernes Hallenbad? Nachdem die Gelderner CDU-Fraktion um Michael Cools sich aus Kostengründen gegen den Bau eines neuen Schwimmbades ausgesprochen und in Zusammenarbeit mit dem Bäderverein Walbeck und der DLRG Walbeck einen Sechs-Punkte-Plan in Sachen Schwimmausbildung als Alternative vorgelegt hat, zeigen sich die Fraktionen der SPD und FDP offener für eine Neuplanung. Ausgelöst hatte die Debatte die Warnung der Schwimmvereine, dass Gelderns Kinder zu wenig Möglichkeiten haben, Schwimmen zu lernen. Aber auch der Sport für Senioren im Wasser kommt derzeit zu kurz. Zudem ist das Parkbad nicht barrierefrei.
Andreas van Bebber (SPD) führte an, dass die CDU ganz offensichtlich den Bedarf und das Interesse an ein modernes Schwimmangebot in der Schul- und Gesundheitsstadt Geldern übersehe oder dies absichtlich verzerrt darstelle. Angefangen vom Schulsport bis hin zum Reha-Sport beschränke das Parkbad auf Grund fehlender Barrierefreiheit und zu geringer Wasserflächen die Nutzungszeiten verschiedener Zielgruppen in Gruppenstärke. Darüber hinaus solle der Freizeitwert eines neuen und modernen Schwimmbades in der Schul- und Gesundheitsstadt Geldern auch im Sinne des Stadtmarketings nicht ignoriert werden, so der Sozialdemokrat.
Hinsichtlich der erforderlichen Finanzierung seien bei den Überlegungen Aspekte wie bereits bestehende Sanierungsbedarfe und Energieeffizienz nicht zu vernachlässigen, die zwar zu einer kurzfristigen Einsparung, am Ende aber zumeist zu einer deutlichen Kostensteigerung führen würden.
Es sei bekannt, so van Bebber weiter, dass man mit dem Bau eines neuen Hallenbades das Problem der mangelnden Schwimmausbildung nicht von jetzt auf gleich lösen könne. Deshalb mache es durchaus Sinn, sich mit dem Konzept des Freibades Walbeck und der DLRG auseinanderzusetzen.
Dabei seien die vielfältigen Aspekte, die für einen Neubau sprechen, nicht außer Acht zu lassen. „Kluge, vorausschauende und damit zukunftsweisende Politik befasst sich mit beiden Ansätzen nebeneinander und spielt diese nicht gegeneinander aus“, so der Fraktionsvorsitzende.
Ähnlich wie die Sozialdemokraten äußern sich die Freien Demokraten in ihrer Pressemitteilung, in der sie im Hinblick auf die Schwimmzeiten für Schülerinnen und Schüler in Geldern einen dringenden Handlungsbedarf sehen. „In intensiven Beratungen mit Verantwortlichen des SC Delphin Geldern und dem Kreissportbund, aber auch mit Eltern wurde uns die gegenwärtige Situation eindringlich geschildert“, heißt es in der Stellungnahme der FDP-Fraktion, die über einen möglichen Neubau auf Basis
einer breiten Faktenlage entscheiden möchte. „Wir fordern daher die Verwaltung auf, die genauen Bedürfnisse und Parameter für ein neues Schwimmbad, mögliche Fördermöglichkeiten, die Folgekosten und die Frage der Trägerschaften genau zu evaluieren“, meint Vincent Vervoorst als Mitglied im Sportausschuss. Eine denk- und gangbare Alternative für einen Neubau wäre es, wenn beispielsweise Trägerschaften mit Nachbarkommunen, aus denen ebenfalls Schülerinnen und Schüler nach Geldern zum Schwimmunterricht kommen, oder den Stadtwerken zustande kämen.