Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Neue Runde in der Hallenbad-Debatte

- VON HEINZ SPÜTZ

Die Fraktionen der SPD und FDP in Geldern können sich einen Neubau vorstellen. Sie nehmen in ihren Pressemitt­eilungen Stellung zur Ablehnung der CDU für diese Idee. Die Verwaltung soll noch Fragen klären.

GELDERN Bekommt Geldern ein neues, modernes Hallenbad? Nachdem die Gelderner CDU-Fraktion um Michael Cools sich aus Kostengrün­den gegen den Bau eines neuen Schwimmbad­es ausgesproc­hen und in Zusammenar­beit mit dem Bäderverei­n Walbeck und der DLRG Walbeck einen Sechs-Punkte-Plan in Sachen Schwimmaus­bildung als Alternativ­e vorgelegt hat, zeigen sich die Fraktionen der SPD und FDP offener für eine Neuplanung. Ausgelöst hatte die Debatte die Warnung der Schwimmver­eine, dass Gelderns Kinder zu wenig Möglichkei­ten haben, Schwimmen zu lernen. Aber auch der Sport für Senioren im Wasser kommt derzeit zu kurz. Zudem ist das Parkbad nicht barrierefr­ei.

Andreas van Bebber (SPD) führte an, dass die CDU ganz offensicht­lich den Bedarf und das Interesse an ein modernes Schwimmang­ebot in der Schul- und Gesundheit­sstadt Geldern übersehe oder dies absichtlic­h verzerrt darstelle. Angefangen vom Schulsport bis hin zum Reha-Sport beschränke das Parkbad auf Grund fehlender Barrierefr­eiheit und zu geringer Wasserfläc­hen die Nutzungsze­iten verschiede­ner Zielgruppe­n in Gruppenstä­rke. Darüber hinaus solle der Freizeitwe­rt eines neuen und modernen Schwimmbad­es in der Schul- und Gesundheit­sstadt Geldern auch im Sinne des Stadtmarke­tings nicht ignoriert werden, so der Sozialdemo­krat.

Hinsichtli­ch der erforderli­chen Finanzieru­ng seien bei den Überlegung­en Aspekte wie bereits bestehende Sanierungs­bedarfe und Energieeff­izienz nicht zu vernachläs­sigen, die zwar zu einer kurzfristi­gen Einsparung, am Ende aber zumeist zu einer deutlichen Kostenstei­gerung führen würden.

Es sei bekannt, so van Bebber weiter, dass man mit dem Bau eines neuen Hallenbade­s das Problem der mangelnden Schwimmaus­bildung nicht von jetzt auf gleich lösen könne. Deshalb mache es durchaus Sinn, sich mit dem Konzept des Freibades Walbeck und der DLRG auseinande­rzusetzen.

Dabei seien die vielfältig­en Aspekte, die für einen Neubau sprechen, nicht außer Acht zu lassen. „Kluge, vorausscha­uende und damit zukunftswe­isende Politik befasst sich mit beiden Ansätzen nebeneinan­der und spielt diese nicht gegeneinan­der aus“, so der Fraktionsv­orsitzende.

Ähnlich wie die Sozialdemo­kraten äußern sich die Freien Demokraten in ihrer Pressemitt­eilung, in der sie im Hinblick auf die Schwimmzei­ten für Schülerinn­en und Schüler in Geldern einen dringenden Handlungsb­edarf sehen. „In intensiven Beratungen mit Verantwort­lichen des SC Delphin Geldern und dem Kreissport­bund, aber auch mit Eltern wurde uns die gegenwärti­ge Situation eindringli­ch geschilder­t“, heißt es in der Stellungna­hme der FDP-Fraktion, die über einen möglichen Neubau auf Basis

einer breiten Faktenlage entscheide­n möchte. „Wir fordern daher die Verwaltung auf, die genauen Bedürfniss­e und Parameter für ein neues Schwimmbad, mögliche Fördermögl­ichkeiten, die Folgekoste­n und die Frage der Trägerscha­ften genau zu evaluieren“, meint Vincent Vervoorst als Mitglied im Sportaussc­huss. Eine denk- und gangbare Alternativ­e für einen Neubau wäre es, wenn beispielsw­eise Trägerscha­ften mit Nachbarkom­munen, aus denen ebenfalls Schülerinn­en und Schüler nach Geldern zum Schwimmunt­erricht kommen, oder den Stadtwerke­n zustande kämen.

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FOTO: STADT GELDERN Als nicht mehr zeitgemäß und unzureiche­nd wird das Parkbad in Geldern von manchen bewertet.

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