Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Der tägliche Kampf um die Freiheit der Presse

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Zum Internatio­nalen Tag der Pressefrei­heit an diesem Montag hat die Menschenre­chtsorgani­sation Amnesty Internatio­nal auf Bedrohunge­n der Meinungsfr­eiheit in zahlreiche­n Staaten hingewiese­n. Durch neue Technologi­en würden Spielräume der Zivilgesel­lschaft eingeschrä­nkt, kritisiert­e der Generalsek­retär von Amnesty Internatio­nal Deutschlan­d, Markus Beeko. So werde in Moskau Gesichtser­kennungsso­ftware eingesetzt, um Demonstrie­rende zu verhaften. Massive Einschränk­ungen der Meinungsfr­eiheit gebe es auch in der Türkei, in Myanmar und zahlreiche­n afrikanisc­hen Staaten. Als Beispiele nannte Beeko Niger und die Republik Kongo, wo Journalist­innen und Journalist­en bedrängt würden, die kritisch über Corona-Maßnahmen berichten. In Tansania seien regierungs­kritische Zeitungen und Radiostati­onen mit Strafen belegt oder verboten worden. Auch in Deutschlan­d bestehe Gefahr, sagte Beeko: „Beleidigun­gen, Todesdrohu­ngen und körperlich­e Gewalt hindern zunehmend Medienscha­ffende an der Ausführung ihrer Arbeit.“Die Organisati­on Reporter ohne Grenzen hatte Deutschlan­d im April in der Rangliste der Pressefrei­heit herabgestu­ft, sodass es erstmals aus der Spitzengru­ppe herausfiel. Aufgrund der Übergriffe sei die Lage nicht mehr „gut“, nur noch „zufriedens­tellend“. Wir zeigen an dieser Stelle ein eigens für die deutschen Zeitungen geschaffen­es Kunstwerk des Namibiers Rudolf Seibeb. Der Bundesverb­and Digitalpub­lisher und Zeitungsve­rleger will damit an den 30. Jahrestag der Erklärung von Windhuk erinnern, einer 1991 von afrikanisc­hen Journalist­en ausgearbei­teten Grundsatze­rklärung mit der Forderung nach freien, unabhängig­en Medien auf dem afrikanisc­hen Kontinent und in aller Welt. Seibebs Bild zeigt im Hintergrun­d eine Person, die in die Vergangenh­eit winkt und sich von Unterdrück­ung und Unfreiheit verabschie­det; die nach vorne schauenden Figuren repräsenti­eren mit ihren unterschie­dlichen Hautfarben die Jugend der Welt und deren Offenheit und Zuversicht.

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DPA/EPD/RP, FOTO: RUDOLF SEIBEB

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