Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Bund verpasst eigene Förderziel­e

- VON BIRGIT MARSCHALL

150.000 Langzeitar­beitslose wollte Minister Heil in Jobs bringen. Daraus wird nichts.

BERLIN Die Bundesregi­erung verfehlt ihr selbstgest­ecktes Ziel klar, in dieser Legislatur­periode150.000 Langzeitar­beitslose durch neue Instrument­e der Lohnkosten­förderung in Beschäftig­ung zu bringen. Das geht aus der Antwort des Bundesarbe­itsministe­riums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Demnach wurden im Dezember 2020 deutschlan­dweit rund 55.000 Menschen mit den beiden Zuschuss-Programmen „Teilhabe am Arbeitsmar­kt“und „Einglieder­ung von Langzeitar­beitslosen“gefördert. Die Regierung hatte sich jedoch das Dreifache davon zum Ziel gesetzt. Zudem wurden laut der Antwort Ende 2017 bereits in den Vorläuferm­aßnahmen rund 34.400

Personen gefördert. Also nur rund 20.000 Personen weniger.

Beim Programm „Teilhabe am Arbeitsmar­kt“erhalten potenziell­e Arbeitgebe­r die Lohnkosten für die Beschäftig­ung eines Langzeitar­beitslosen in den ersten zwei Jahren zu 100 Prozent erstattet. Für die Förderung hatte die Regierung in dieser Legislatur­periode zusätzlich rund vier Milliarden Euro bereitgest­ellt. „Die Bundesregi­erung scheitert an den eigenen Ansprüchen“, sagte Linken-Politikeri­n Jessica Tatti. „Angesichts der rapide steigenden Langzeitar­beitslosig­keit“sei die Zahl der Vermittelt­en lediglich „ein Tropfen auf dem heißen Stein“.

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FOTO: DPA. Arbeitsmin­ister Heil (SPD).

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