Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Die Vielleicht-Fachkräfte von morgen
Auch im Corona-Jahr: Angebot und Nachfrage halten sich derzeit bei den Ausbildungsplätzen etwa im Gleichgewicht. Das allerdings bedeutet längst nicht, dass die Welt auf dem Ausbildungsmarkt in vollendeter Ordnung ist. Den aufmerksamen Beobachter beschleicht das eher seltene Gefühl, dass es auf beiden Seiten der Angebotspalette erkennbare Unentschlossenheit gibt, wie man sie in dieser Form selten erlebt hat.
Auf der einen Seite wissen manche Arbeitgeber die Schlussabrechnung nach Corona schlecht einzuschätzen und halten sich bei Neuverträgen aus verständlichen Gründen zuweilen noch vorsichtig zurück, auf der anderen Seite haben die jungen Menschen nicht wie in früherer Zeit die vollendete Transparenz der sich bietenden Perspektiven, weil ihnen
Info-Treffs, Märkte der Möglichkeiten und persönliche Gespräche bis hin zu Praktika vom Schreckgespenst Corona vorenthalten blieben. Da leidet das „Bauchgefühl“, fehlt die Entschlusskraft.
Die übrigens fehlt auch häufig genug bei jenen, die sich zu normalen Zeiten, mehr noch in diesen Pandemie-Phasen permanent mit der stechenden Frage quälen, ob sie mit ihrem Ja zum Studium überhaupt den richtigen Schritt getan haben. Zugegeben, es ist nur eine überschaubare Gruppe junger Leute, die sich an der Hochschule Rhein-Waal mit diesem Problem auseinandersetzt. Aber es gibt sie – und 55 Firmenchefs haben sich auf der Internetseite von Next Step Niederrhein bislang dazu bekannt, um diese Vielleicht-Fachkräfte von morgen zu werben.
„Studienaussteiger*innen willkommen“steht auf dem kleinen
Button, mit dem sich Arbeitgeber als Next Step-Freunde präsentieren. Wir alle suchen ständig nach sogenannten Win-win-Situationen. Auch hieraus könnte eine solche entstehen. Der Weg dorthin führt über Silke Neuhaus, die Projektleiterin Next Step Niederrhein an der Hochschule Rhein-Waal.
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