Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Trächtiges Rind gerät in die Niers
Das Kalb starb sofort, die Kuh überlebte, musste aber später eingeschläfert werden.
GOCH-HUMMERSUM (RP) Die Löschgruppen Hommersum und Hassum der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Goch wurden am Montagabend, 3. Mai, zu einem ungewöhnlichen Einsatz gerufen. Spaziergänger hatten bemerkt, dass sich in der Niers am Klockschen Weg ein Rind befindet und nicht mehr selbständig das Ufer erreichen kann. Das Tier drohte zu ertrinken. Es handelte sich um ein Hochlandrind, das offenbar von einer Herde der gegenüberliegenden niederländischen Landseite entflohen war. Mit einem Schlauchboot, das Anwohner zur Verfügung stellten, setzten die Einsatzkräfte zu der Kuh über. Während der Rettung stellten die Helfer fest, dass das Tier trächtig war. Es hatte im Wasser bereits begonnen zu kalben. Das Kalb befand sich während der Rettungsaktion noch im Mutterleib. Das sorgte wohl dafür, dass die Mutter zunehmend schwächer wurde. Das Rind musste gegen die Flußströmung zu einer flacheren Uferstelle geführt und dort mit vereinten Kräften an Land gezogen werden. Vermutlich war es an dieser Stelle auch ins Wasser geraten. Das Kalb überlebte die Rettungsaktion leider nicht.
Der zwischenzeitlich eingetroffene niederländische Besitzer bemühte sich vergeblich, einen Tierarzt zu verständigen. Die Entbindung musste dringend abgeschlossen werden, damit die Mutterkuh eine Überlebenschance hat. Da sich unter den Einsatzkräften fachkundige Landwirte befanden, konnte die Feuerwehr auch hier helfen und das Tier entbinden. Es erholte sich nach ersten Berichten der Freiwilligen Feuerwehr zunächst gut von der Strapaze. Am Dienstagmittag meldeten die Einsatzkräfte jedoch, dass das Muttertier eingeschläfert werden musste.
Im Einsatz waren knapp 30 Kräfte der Löschgruppen Hommersum und Hassum. Auch die Feuerwache 2 Stadtmitte rückte an, musste aber nicht tätig werden, weil ein Anwohner ein Boot zur Verfügung stellte.