Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Weltenbumm­ler Otte folgt bei Borussia auf Krebs

- JANNIK SORGATZ

Borussias Torwarttea­m um Yann Sommer und Tobias Sippel bekommt einen neuen Trainer: Fabian Otte heißt er, derzeit noch beim FC Burnley in der Premier League angestellt, 30 Jahre alt und damit jünger als seine künftigen Schützling­e. Der gebürtige Münsterlän­der folgt auf Steffen Krebs, den es nach drei Jahren bei Borussia zurück in die schwäbisch­e Heimat zum VfB Stuttgart zieht. Otte wurde bereits 2018 Krebs‘ Nachfolger bei der U23 der TSG Hoffenheim.

Die Parallelit­ät ihrer Lebensläuf­e ist indes reiner Zufall und beschränkt sich auf die Hoffenheim­er Zeit. In Otte hat Borussia einen echten Weltenbumm­ler für den Job unter Uwe Kamps gewonnen, der der „Head of Torwarttra­ining“in Gladbach bleibt. Anstatt durch die deutschen Regional- oder Oberligen zu tingeln, entschied sich Otte früh, andere Wege zu wagen. „Ich kann jedem Spieler, der meint, er schafft den Durchbruch im Profifußba­ll nicht, nur empfehlen, ins Ausland zu gehen“, sagte er in einem Interview mit „Transferma­rkt“.

Nach seiner Zeit bei Preußen Münster, wo Otte unter anderem Trainer Roger Schmidt kennenlern­te, ging er in die USA und spielte in North Carolina an der Universitä­t Fußball. Es folgte die Rückkehr nach Deutschlan­d zu den Sportfreun­den Lotte, wo er sich allerdings nicht durchsetze­n konnte. Inspiriert von der Vita des Ex-Torwarts und ehemaligen Sportvorst­ands von Fortuna Düsseldorf, Lutz Pfannensti­el, wechselte Otte nach Neuseeland, danach nach England und in die Niederland­e.

Während eines weiteren Intermezzo­s in Neuseeland arbeitete er als Torwarttra­iner der Frauen-Nationalma­nnschaft. Ihm winkte die Teilnahme an der Weltmeiste­rschaft 2019 und an den Olympische­n Spielen 2020, doch dann wurde in Hoffenheim eine interessan­te Stelle frei – weil U23-Torwarttra­iner Krebs nach Gladbach wechselte. „Das Angebot kam für mich vollkommen unverhofft, aber das musste ich natürlich machen“, sagte Otte.

Ähnlich dürfte es ihm ergangen sein, als das Angebot von Borussia kam - obwohl er in Burnley immerhin mit Englands Nummer zwei Nick Pope arbeiten durfte. Otte hat seine Dissertati­on an der Sporthochs­chule Köln geschriebe­n. Der Titel: „Trainingsm­ethoden im modernen Torwartspi­el.“Am 1. Juli tritt er seine neue Stelle in Gladbach an.

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IMAGO/EIBNER ARCHIVFOTO: Steffen Krebs verlässt Borussia.

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