Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Geschäfte im Kreis öffnen schon heute
„Click & Meet“ist wieder möglich. Passend dazu startet der Werbering Geldern sein digitales Gästebuch für die Kontaktnachverfolgung.
„Click & Meet“ist wieder möglich. Passend dazu startet der Werbering Geldern sein digitales Gästebuch für die Kontaktnachverfolgung mit dem Smartphone und einem Barcode.
GELDERN Gute Nachricht für Händler und Kunden: Ab Donnerstag, 6. Mai, ist Termin-Shopping, also das so genannte „Click & Meet“, im Einzelhandel im Kreis Kleve wieder möglich. Das Land NRW hat die dafür notwendige Allgemeinverfügung am späten Dienstagabend veröffentlicht. Das heißt: Die Geschäfte dürfen nun wieder Kunden empfangen, die zuvor einen Termin gebucht haben. Voraussetzungen sind ein aktuelles negatives Schnelltestergebnis, auch ein Nachweis über eine vollständige Impfung oder Genesung nach einer Corona-Infektion werden akzeptiert. In den Geschäften müssen FFP2- oder medizinische Masken getragen werden. Auch die Abholung vorbestellter Waren ist weiterhin möglich. Passend dazu startet der Werbering Geldern sein digitales Gästebuch. In den teilnehmenden Geschäften muss man für die Kontaktverfolgung keine Listen mehr handschriftlich ausfüllen, es reicht, mit dem Smartphone auf einen Barcode im Geschäft zu gehen.
Während man anderswo noch diskutiert, ob die Luca-App oder die Corona-Warnapp oder andere Lösungen der richtige Weg ist, hat der Werbering Geldern eine eigene Strategie entwickelt. „Wir Unternehmer sind keine Menschen für lange Worte und endlose Diskussionen, wir wollten das Problem jetzt schnell lösen“, sagt Ragnar Szkudlarek, Projektleiter im Werbering-Vorstand.
Die technische Grundlage dafür wird von gut 70 Betrieben sowieso schon genutzt. Der digitale Stadtgutschein basiert auf der gleichen Technik, der Chayns-Software.
Und so funktioniert es: Im Geschäft, in der Werkstatt oder in der Gaststätte findet man den QR-Code auf einem Aufsteller oder Aufkleber. „Heute ein VIP“wird der Kunde freundlich empfangen. Mit dem Smartphone ist man einen Klick später im Gästebuch des Betriebs, kann seine Daten und die Dauer des Aufenthalts hinterlegen. „Dazu braucht man keinen Stift, kein Papier. Alles ist sicher, diskret und Datenschutz-konform“, so Gerd Lange, Geschäftsführer des Werberings. „Nach vier Wochen werden die Daten automatisch gelöscht“, sagt Ragnar Szkudlarek. Für Werbering-Mitglieder ist das Ganze zudem kostenlos. Szkudlarek richtet ihnen das Gästebuch ein. Nicht-Mitglieder müssen eine Gebühr entrichten. „Bisher sind schon rund 20 Unternehmen dabei, es sollten sich natürlich noch weitere melden“, so Karla Leurs, eine der drei Vorsitzenden des Werberings. Ziel ist dabei, das Gästebuch flächendeckend in Geldern anzubieten. Denn auch wenn es weitere Lockerungen bei sinkenden Zahlen geben wird, geht man davon aus, dass das Thema Kontaktnachverfolgung alle noch lange begleiten wird.
Der Kreis Kleve und auch viele Händler waren am Dienstag noch davon ausgegangen, dass „Click & Collect“bei uns erst im Verlauf des Freitags möglich sein wird. „Die Regelung tritt im Kreis Kleve einen Tag früher als erwartet in Kraft“, hieß es aber am Mittwochmorgen aus dem
Kreishaus. Der Grund sei, dass das Landes-Gesundheitsministerium (MAGS) kurzfristig die Datengrundlage für seine Allgemeinverfügungen geändert habe. Ab sofort seien die tagesaktuell gemeldeten Werte der 7-Tages-Inzidenz ausschlaggebend für die Regelungen im Zuge der „Corona-Notbremse“des Bundes. Das RKI nennt diese Werte die „eingefrorenen historischen Werte“.
Noch am Wochenende hatte das MAGS sein Verfahren auf nachträglich korrigierte Werte umgestellt, da es diese für genauer hält. Auch wenn das MAGS der Auffassung bleibe, dass durch die „eingefrorenen historischen Werte“das Infektionsgeschehen nur unzureichend abgebildet wird, werde es im Sinne einer bundesweit einheitlichen Rechtsanwendung wieder auf diese Werte abstellen, erklärt der Kreis Kleve.