Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Mülltonnen­brand mit Folgen

- VON SEBASTIAN LATZEL

Vermutlich durch Brandstift­ung sind Abfallbehä­lter im Eingang eines Hauses in Flammen aufgegange­n. Der Qualm zog nachts ins Haus.

Vermutlich durch Brandstift­ung sind Abfallbehä­lter im Eingang eines Hauses in Flammen aufgegange­n. Der Qualm zog nachts ins Haus. Glückliche­rweise bemerkte ein Bewohner das Feuer und weckte die Nachbarn.

WEEZE Es war ein Alarm, der für die Feuerwehr in Weeze inzwischen leider fast schon Alltag ist. In den frühen Morgenstun­den wurden die Einsatzkrä­fte zu einem Mülltonnen­brand an der Kevelaerer Straße gerufen. Und eben in diesem Bereich haben in der Vergangenh­eit immer wieder Abfalltonn­en in Flammen gestanden. Der Einsatz gegen 3 Uhr am Mittwoch hatte allerdings eine besondere Qualität. Diesmal standen die brennenden Tonnen nämlich im Eingangsbe­reichs eines Mehrfamili­enhauses. Der dichte Qualm zog ins Treppenhau­s, gerade nachts gibt es die Gefahr, dass niemand davon etwas merkt und die Bewohner im Schlaf an einer Kohlenmono­xidvergift­ung sterben.

Glückliche­rweise hatte ein Bewohner das Feuer entdeckt, berichtet Feuerwehrs­precher Dominik Behet. Der Mann habe sich vorbildlic­h verhalten und Mitbewohne­r und Nachbarn gewarnt und geweckt. Es war auch schon höchste Zeit. Denn durch das Feuer und den dichten Qualm war der Fluchtweg durch das Treppenhau­s bereits versperrt. Die Bewohner brachten sich daraufhin auf einen Balkon in Sicherheit. „Wichtig war, dass die Feuerwehr schnell vor Ort war“, so der Sprecher. So konnten fünf Personen in Sicherheit gebracht werden. Drei von ihnen mussten allerdings mit Verdacht auf Rauchgasve­rgiftung ins Krankenhau­s gebracht werden. Auch das zeigt, wie ernst die Lage gewesen ist.

Die Mülltonen standen in einem Haustorein­gang in dem Mehrfamili­enhaus. Dadurch zog der Rauch direkt ins Treppenhau­s. Auch das Dämmmateri­al am Eingang begann zu brennen. Die Feuerwehr musste die Verkleidun­g entfernen, um sicherzust­ellen, dass auch alle Brandneste­r abgelöscht wurden. Es habe sich schon um eine sehr gefährlich­e Situation gehandelt, so der Feuerwehrs­precher. Momentan deutet viel darauf hin, dass es sich um Brandstift­ung handelt. Gemeindebr­andinspekt­or Michael Winthuis, der den Einsatz leitete, berichtete: „Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnten wir eine weitere Brandausbr­eitung auf die Wohnungen verhindern.“Die Feuerwehr Weeze war mit 23 Leuten, drei Löschfahrz­eugen und dem Drehleiter­wagen

im Einsatz. Es sei bereits zum wiederholt­en Mal zum Brand von Mülltonnen auf der Kevelaerer Straße gekommen. „Wie gefährlich ein solcher Mülltonnen­brand werden kann, hat sich hier gezeigt, da der Fluchtweg für die meisten Bewohner durch den Brand abgeschnit­ten war“, so Winthuis.

In den vergangene­n zwei Jahren hatte es in der Kevelaerer Straße immer wieder Mülltonnen­brände gegeben. Zweimal waren sogar Autos in Brand gesteckt worden, so die Feuerwehr.

Die Kevelaerer Straße ist eine Hauptverke­hrsstraße von Weeze und führt mitten durch den Ort, es handelt sich um ein ganz normales Wohngebiet. Brandstift­er müssten also auch damit rechnen, beobachtet zu werden. Feuerwehrs­precher Behet stellt noch einmal klar, dass es hier nicht um Bagatell-Vorfälle gehe.

Menschen könnten in Lebensgefa­hr gebracht werden. Er rät daher auch, Mülltonnen möglichst nicht nahe an die Gebäudemau­er zu stellen. Auch in Kevelaer hatte es eine Reihe von Mülltonnen­bränden in der Vergangenh­eiten gegeben, die hätten mit den Vorfällen in Weeze wohl nichts zu tun, so die Polizei. Die Kripo hat die Ermittlung­en aufgenomme­n und untersucht den Brandort in Weeze.

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FOTOS: FEUERWEHR WEEZE Die Feuerwehrl­eute kontrollie­ren den Toreingang, wo die brennenden Tonnen standen.
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Das Haus befindet sich in der Kevelaerer Straße, dort brannten schon mehrfach Mülltonnen.
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Am Mehrfamili­enhaus selbst entstand durch das Feuer nur ein leichter Schaden.

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