Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Mülltonnenbrand mit Folgen
Vermutlich durch Brandstiftung sind Abfallbehälter im Eingang eines Hauses in Flammen aufgegangen. Der Qualm zog nachts ins Haus.
Vermutlich durch Brandstiftung sind Abfallbehälter im Eingang eines Hauses in Flammen aufgegangen. Der Qualm zog nachts ins Haus. Glücklicherweise bemerkte ein Bewohner das Feuer und weckte die Nachbarn.
WEEZE Es war ein Alarm, der für die Feuerwehr in Weeze inzwischen leider fast schon Alltag ist. In den frühen Morgenstunden wurden die Einsatzkräfte zu einem Mülltonnenbrand an der Kevelaerer Straße gerufen. Und eben in diesem Bereich haben in der Vergangenheit immer wieder Abfalltonnen in Flammen gestanden. Der Einsatz gegen 3 Uhr am Mittwoch hatte allerdings eine besondere Qualität. Diesmal standen die brennenden Tonnen nämlich im Eingangsbereichs eines Mehrfamilienhauses. Der dichte Qualm zog ins Treppenhaus, gerade nachts gibt es die Gefahr, dass niemand davon etwas merkt und die Bewohner im Schlaf an einer Kohlenmonoxidvergiftung sterben.
Glücklicherweise hatte ein Bewohner das Feuer entdeckt, berichtet Feuerwehrsprecher Dominik Behet. Der Mann habe sich vorbildlich verhalten und Mitbewohner und Nachbarn gewarnt und geweckt. Es war auch schon höchste Zeit. Denn durch das Feuer und den dichten Qualm war der Fluchtweg durch das Treppenhaus bereits versperrt. Die Bewohner brachten sich daraufhin auf einen Balkon in Sicherheit. „Wichtig war, dass die Feuerwehr schnell vor Ort war“, so der Sprecher. So konnten fünf Personen in Sicherheit gebracht werden. Drei von ihnen mussten allerdings mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Auch das zeigt, wie ernst die Lage gewesen ist.
Die Mülltonen standen in einem Haustoreingang in dem Mehrfamilienhaus. Dadurch zog der Rauch direkt ins Treppenhaus. Auch das Dämmmaterial am Eingang begann zu brennen. Die Feuerwehr musste die Verkleidung entfernen, um sicherzustellen, dass auch alle Brandnester abgelöscht wurden. Es habe sich schon um eine sehr gefährliche Situation gehandelt, so der Feuerwehrsprecher. Momentan deutet viel darauf hin, dass es sich um Brandstiftung handelt. Gemeindebrandinspektor Michael Winthuis, der den Einsatz leitete, berichtete: „Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnten wir eine weitere Brandausbreitung auf die Wohnungen verhindern.“Die Feuerwehr Weeze war mit 23 Leuten, drei Löschfahrzeugen und dem Drehleiterwagen
im Einsatz. Es sei bereits zum wiederholten Mal zum Brand von Mülltonnen auf der Kevelaerer Straße gekommen. „Wie gefährlich ein solcher Mülltonnenbrand werden kann, hat sich hier gezeigt, da der Fluchtweg für die meisten Bewohner durch den Brand abgeschnitten war“, so Winthuis.
In den vergangenen zwei Jahren hatte es in der Kevelaerer Straße immer wieder Mülltonnenbrände gegeben. Zweimal waren sogar Autos in Brand gesteckt worden, so die Feuerwehr.
Die Kevelaerer Straße ist eine Hauptverkehrsstraße von Weeze und führt mitten durch den Ort, es handelt sich um ein ganz normales Wohngebiet. Brandstifter müssten also auch damit rechnen, beobachtet zu werden. Feuerwehrsprecher Behet stellt noch einmal klar, dass es hier nicht um Bagatell-Vorfälle gehe.
Menschen könnten in Lebensgefahr gebracht werden. Er rät daher auch, Mülltonnen möglichst nicht nahe an die Gebäudemauer zu stellen. Auch in Kevelaer hatte es eine Reihe von Mülltonnenbränden in der Vergangenheiten gegeben, die hätten mit den Vorfällen in Weeze wohl nichts zu tun, so die Polizei. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen und untersucht den Brandort in Weeze.