Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Landtagspr­äsident für zügige Impfung der Abgeordnet­en

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Die Parlamenta­rier zählen zwar zur Priorisier­ungsgruppe 3, werden sich aber wohl noch gedulden müssen. Im Kabinett sind vier Mitglieder geimpft.

DÜSSELDORF (maxi) Der Präsident des Landtags, André Kuper (CDU), hat sich für eine zügige Impfung der Abgeordnet­en und ihrer Mitarbeite­r ausgesproc­hen. „Der Landtag verfolgt das Ziel, den Abgeordnet­en sowie den Beschäftig­ten der Landtagsve­rwaltung, der Fraktionen und der Abgeordnet­en mit dem Aufruf der Priorisier­ungsgruppe 3 die Möglichkei­t des Impfens zu geben, um die Arbeitsfäh­igkeit des Landtags aufrechtzu­erhalten und eine Quarantäne des Parlaments zu verhindern“, sagt Kuper.

Durch Vorsichtsm­aßnahmen sei der Landtag in der Pandemie handlungsu­nd beschlussf­ähig gewesen. „Parlamente sind auch in der Pandemie öffentlich­e Orte, an denen Menschen zusammenko­mmen. Fast täglich gibt es Sitzungen mit Präsenz von Abgeordnet­en und Beschäftig­ten“, so der Landtagspr­äsident. „Und: Die Abgeordnet­en kommen aus dem gesamten Land und reisen nach den Sitzungen wieder in ihre Wahlkreise.“Eine Infektion im Landtag könne sich ohne Vorsorge somit schnell im Land verbreiten.

Ein Sprecher des Landtags erklärte, derzeit befinde sich die Landtagsve­rwaltung mit der Landesregi­erung in intensiven Gesprächen über die Möglichkei­t eines Impfens der Personengr­uppe nach Priorisier­ungsstufe 3. Die Staatskanz­lei ist laut eines Sprechers der Auffassung, dass der Landtag als Verfassung­sorgan zur kritischen Infrastruk­tur gehöre. Wann es losgeht, ist allerdings offen.

Im Landeskabi­nett sind vier Minister aufgrund von Vorerkrank­ungen, des Alters oder der Astrazenec­a-Sonderakti­on geimpft: Ursula Heinen-Esser (CDU, Umwelt/Landwirtsc­haft), Stephan Holthoff-Pförtner (CDU, Europa), Isabel Pfeiffer-Pönsgen (parteilos, Kultur/Wissenscha­ft) sowie Peter Biesenbach (CDU, Justiz). Eine Covid-Erkrankung überstande­n hat Innenminis­ter Herbert Reul (CDU).

Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann (CDU) kündigte an, sich bei seinem Hausarzt um eine Impfung mit Astrazenec­a zu bemühen. Der Minister will so ein Zeichen setzen, dass es sich um einen „guten Impfstoff“handelt. Ein Sprecher

von Finanzmini­ster Lutz Lienenkämp­er (CDU) erklärte, dieser habe als Mitglied des Bundesrats das Angebot des Bundes angenommen, sich in dieser Woche in Berlin mit dem dort zur Verfügung stehenden Impfstoff impfen zu lassen. Dasselbe Angebot will am Freitag Familienmi­nister Joachim Stamp (FDP) wahrnehmen. Die Impfung erfolge im Bundeswehr­krankenhau­s mit Moderna. „Ich habe darauf hingewiese­n, dass ich mich auch mit Astrazenec­a oder jedem anderen zugelassen­en Impfstoff impfen lassen würde“, ergänzte Stamp jedoch.

Armin Laschet (CDU) ist noch nicht geimpft. Ein Sprecher erklärte, Laschet lasse sich impfen, wenn er an der Reihe sei. „Der Ministerpr­äsident folgt den Empfehlung­en der Ständigen Impfkommis­sion und der Coronaviru­s-Impfverord­nung des Bundes zur Impfreihen­folge.“Ungeimpft sind zudem Yvonne Gebauer (FDP, Schule), Hendrik Wüst (CDU, Verkehr), Ina Scharrenba­ch (CDU, Bauen/Kommunales). Keine Angaben machte Andreas Pinkwart (FDP, Wirtschaft).

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