Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Gelbe Karten: Nur einmal akute Gefahr für Borussia
Als Borussia am 32. Spieltag der vergangenen Saison den VfL Wolfsburg empfing, musste Ramy Bensebaini tatenlos zuschauen. Der Linksverteidiger hatte wenige Tage zuvor beim 1:2 in München seine fünfte Gelbe Karte gesehen und war damit gesperrt. Während es Bensebaini bei den Bayern erwischt hatte, waren andere Borussen verschont geblieben, dafür gingen jedoch gegen Wolfsburg in Stefan Lainer, Lars Stindl, Nico Elvedi, Breel Embolo und Patrick Herrmann gleich fünf Gladbacher vorbelastet in die Partie. Elvedi erhielt dann auch seine fünfte Verwarnung, die anderen kamen um eine Sperre herum – und das sollte auch bis zum Saisonende so bleiben.
Der Blick auf den Endspurt der vergangenen Spielzeit zeigt, dass Gelbsperren zum Ende einer Saison einen erheblichen Einfluss auf die Aufstellungen eines Teams haben können. Da kann es schnell einmal passieren, dass drei Spieler gleichzeitig gesperrt sind, und im schlimmsten Fall betrifft es noch mehrere Spieler aus einem Mannschaftsteil, was das Personalpuzzle für den Trainer nochmals erschwert.
In der laufenden Saison ist die Lage in Gladbach im Vergleich zum Vorjahr aber recht entspannt. Das verdeutlicht nicht nur die Gesamtzahl der Gelben Karten: Bislang sind es 55, im Vorjahr waren es 67 nach 31 Spielen. Derzeit besteht auch einzig bei Breel Embolo mit vier Gelben Karten akut die Gefahr einer Sperre, ihm folgen in Marcus Thuram, Patrick Herrmann, Valentino Lazaro, Oscar Wendt und Denis Zakaria fünf Spieler mit bislang drei Verwarnungen. Mit zwei Gelben Karten in den folgenden zwei Partien könnten sie damit ebenso für das Saisonfinale in Bremen noch ausfallen wie Florian Neuhaus, der schon achtmal Gelb gesehen hat. Neben Neuhaus mussten bislang Bensebaini, Lars Stindl und Christoph Kramer diese Saison eine Gelbsperre absitzen.
Ein allzu großes Augenmerk muss Borussia derzeit nicht auf die eigene Kartenstatistik haben. Doch bei Gladbachs Gegnern im Endspurt ist das ähnlich. Bei Bayern ist am Samstag niemand gesperrt. Beim VfB Stuttgart, Gegner im letzten Heimspiel der Saison, sind Wataru Endo und Orel Mangala mit vier Gelben Karten gefährdet. Und bei Werder Bremen kommen zu Ludwig Augustinsson und Davie Selke (je vier Verwarnungen) Leonardo Bittencourt und Yuya Osako hinzu, die sich mit drei Gelben Karten noch im Bereich einer möglichen Sperre befinden.