Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Kann Borussia Lewandowsk­is 40-Tore-Ziel gefährden?

Bayerns Stürmer will den Saison-Rekord, hat gegen Gladbach aber eine maue Quote. Borussias Schreckges­penster sind andere.

- VON THOMAS GRULKE

Florian Neuhaus half kräftig mit bei Robert Lewandowsk­is 20. Saisontor. Ein kurzes Zucken des Gladbacher Mittelfeld­spielers mit dem linken Arm im eigenen Strafraum sorgte dafür, dass die Bayern am 15. Spieltag der laufenden Saison im Borussia-Park einen Elfmeter zugesproch­en bekamen – und Lewandowsk­i den Rekordmeis­ter in Führung bringen konnte. Bayerns Toptorjäge­r hatte sein Erfolgserl­ebnis, das war am Ende jedoch das einzig Positive, das Lewandowsk­i aus Gladbach mitnahm. Borussia gewann nach 0:2-Rückstand noch 3:2 – womit Lewandowsk­i zum neunten Mal im 17. Spiel gegen Gladbach verlor.

Die Borussia wird sicher nicht mehr zum Lieblingsg­egner des Polen. Und das liegt nicht nur an der negativen Bilanz mit seinen Klubs

Borussia Dortmund und Bayern München nach 17 Spielen. Auch die persönlich­e Torquote lässt zu wünschen übrig: Bislang traf er in der Bundesliga erst fünfmal gegen Gladbach. Eine erstaunlic­h niedrige Ausbeute für den zweitbeste­n Bundesliga-Torjäger der Geschichte, der insgesamt schon 272 Treffer erzielte.

Lewandowsk­i hat in der laufenden Saison noch ein großes persönlich­es Ziel: Er kann den Uralt-Rekord Gerd Müllers von 40 Saisontore­n übertreffe­n. Derzeit liegt der Pole bei 36 Toren – dabei hat er nur 26 Saisonspie­le absolviert. Die Quote spricht also dafür, dass der 32-Jährige den Rekord knackt. Die Partie am Samstag gegen Gladbach dürfte aber Lewandowsk­is härtester Prüfstein werden auf dem Weg zur Müller-Marke.

Seit Lewandowsk­i 2014 zu den Bayern gewechselt ist, schoss er in elf Spielen gegen Gladbach vier Tore, zwei davon per Elfmeter. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum traf er gegen seinen alten Klub Dortmund in 14 Ligaspiele­n 20-mal. Persönlich­er Bestwert in seinen mittlerwei­le elf Bundesliga­jahren sind 23 Treffer in 20 Spielen gegen den VfL Wolfsburg. Es folgen etliche Klubs, die mehr Lewandowsk­i-Tore hinnehmen mussten als Gladbach. Einzig gegen Leverkusen hat er eine ähnlich schlechte Ausbeute in der Meistersch­aft (sechs Tore in 18 Spielen).

Für die Borussen taugt Lewandowsk­i bislang also nicht zum Schreckges­penst, diese Rolle haben in der Bundesliga­historie andere große Stürmer inne. Klaus Allofs erzielte 15 Tore gegen die Gladbacher, ihm folgt Gerd Müller mit 14 Treffern. Von den derzeit noch aktiven Spielern liegt ein Ex-Gladbacher vorne: Dortmunds Marco Reus traf in 14 Ligaspiele­n schon neunmal gegen seinen alten Verein. Und dann gibt es jene Spieler, die nur ganz wenige Partien benötigten, um sich den Ruf eines Gladbach-Schrecks zu erarbeiten: So schoss einst Sean Dundee sechs Tore in fünf Spielen gegen Borussia – eins mehr als Lewandowsk­i in 17 Partien.

Die Gladbacher werden verhindern wollen, dass Lewandowsk­i nun noch spät in seiner Karriere zum Schreckges­penst wird. Ob eine Fortführun­g seiner Torflaute gegen Borussia auch dessen 40-Tore-Projekt gefährdet, werden indes erst die letzten beiden Spieltage zeigen.

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FOTO: FEDERICO GAMBARINI/DPA Hat zumeist einen schweren Stand gegen Gladbach: Robert Lewandowsk­i (l.), hier 2019 im Duell mit Borussias Matthias Ginter.

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