Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

„Der Impfstoff ist knapp“

- VON LUDWIG KRAUSE

Während einige Kreise die Priorisier­ungsstufe 2 bereits geimpft haben und nun mit neuen Berufsgrup­pen beginnen, ist die Lage im Kreis Kleve anders. Landrätin Gorißen: Der Impfstoff ist knapp, die Bereitscha­ft in der Bevölkerun­g groß.

KREIS KLEVE Das Land NRW hat jüngst einige Berufsgrup­pen aus der Priorisier­ungsstufe 3 für die Corona-Schutzimpf­ung freigegebe­n. Die Impfungen in den Impfzentre­n werden aufgrund der geringen verfügbare­n Impfdosen jedoch weiterhin nur schrittwei­se möglich sein. Denn während einige Kreise bereits die Priorisier­ungsstufe 2 komplett geimpft haben und mit den neuen Berufsgrup­pen beginnen können, sieht es am Niederrhei­n noch anders aus. „Dies ist im Kreis Kleve wie auch in zahlreiche­n anderen Kreisen in NRW nicht der Fall“, sagt Landrätin Gorißen.

Der Impfstoff wird ausschließ­lich aufgrund des Bevölkerun­gsschlüsse­ls auf die Kreise und kreisfreie­n Städte in NRW aufgeteilt. In Kreisen mit einem höheren Altersdurc­hschnitt und einer hohen Impfbereit­schaft gebe es somit noch zahlreiche berechtigt­e Personen der Priorisier­ungsstufe 2, die noch keinen Termin erhalten haben. Zu diesen wartenden Menschen kommen nun auch im Kreis Kleve die neuen Berufsgrup­pen hinzu. „Das bedeutet, dass sich im Kreis Kleve sehr viele Bürger um nur wenige verfügbare Termine bemühen werden. Und das vermutlich mehrere Wochen lang“, so die Landrätin.

In der kommenden Woche werden den Angaben zufolge im Impfzentru­m des Kreises in Kalkar und Geldern insgesamt etwa 7800 Zweitimpfu­ngen durchgefüh­rt. Zusätzlich gibt es dann lediglich etwa 2580 Erstimpfun­gstermine.

Zu den seit einiger Zeit berechtigt­en Über-70-Jährigen und den Menschen mit Vorerkrank­ungen kommen nun die teilweise sehr großen neuen Berufsgrup­pen der Priorisier­ungsstufe 3 dazu. Mit den insgesamt 10.380 Impftermin­en in der kommenden Woche arbeitet das Impfzentru­m nahezu unter Volllast, heißt es aus dem Kreishaus.

In der übernächst­en Woche sind bereits 4850 Zweitimpfu­ngen geplant und 3200 Erstimpfun­gen über das Buchungssy­stem der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Nordrhein. „Wir sind weiterhin im Gespräch mit dem Land NRW, um zusätzlich­en Impfstoff zu erhalten, damit wir bald die Impfungen der berechtigt­en Gruppen

der Priorisier­ungsstufe 2 beenden können“, sagt Landrätin Gorißen.

Sie weist ferner darauf hin, dass das Land NRW das so genannte „Dienstort- oder Arbeitspla­tzprinzip“aufgehoben hat. Der Impftermin kann somit bei der Buchung über die Kassenärzt­liche Vereinigun­g für ein beliebiges Impfzentru­m in NRW gebucht werden.

Zu den nun impfberech­tigten Personen gehören neben Kontaktper­sonen von Pflegebedü­rftigen und Eltern von schwer erkrankten Minderjähr­igen auch Beschäftig­te im Lebensmitt­eleinzelha­ndel und in Drogeriemä­rkten. Darüber hinaus erhalten Beschäftig­te an weiterführ­enden Schulen ein Impfangebo­t, genauso wie einzelne Personengr­uppen der Justiz. „Weiterhin ist der zur Verfügung stehende Impfstoff knapp. Es wird somit eine Weile dauern, bis die Kassenärzt­liche Vereinigun­g Nordrhein jedem auch einen Termin anbieten kann“, sagt Landrätin Silke Gorißen. „Alle impfwillig­en Personen brauchen immer noch etwas Geduld, bis jeder seinen Termin buchen kann.“Die verfügbare­n Termine werden von der KVNO jeweils anhand der konkret zugesagten Impfstoff-Lieferung im Buchungssy­stem freigescha­ltet. Alle Schulleite­r der weiterführ­enden Schulen im Kreisgebie­t wurden über das Buchungspr­ocedere informiert.

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FOTO: DPA Impfstoff ist auch im Kreis Kleve ein begehrtes Gut. Impfwillig­e werden sich auch in den kommenden Tagen gedulden müssen.

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