Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
„Der Impfstoff ist knapp“
Während einige Kreise die Priorisierungsstufe 2 bereits geimpft haben und nun mit neuen Berufsgruppen beginnen, ist die Lage im Kreis Kleve anders. Landrätin Gorißen: Der Impfstoff ist knapp, die Bereitschaft in der Bevölkerung groß.
KREIS KLEVE Das Land NRW hat jüngst einige Berufsgruppen aus der Priorisierungsstufe 3 für die Corona-Schutzimpfung freigegeben. Die Impfungen in den Impfzentren werden aufgrund der geringen verfügbaren Impfdosen jedoch weiterhin nur schrittweise möglich sein. Denn während einige Kreise bereits die Priorisierungsstufe 2 komplett geimpft haben und mit den neuen Berufsgruppen beginnen können, sieht es am Niederrhein noch anders aus. „Dies ist im Kreis Kleve wie auch in zahlreichen anderen Kreisen in NRW nicht der Fall“, sagt Landrätin Gorißen.
Der Impfstoff wird ausschließlich aufgrund des Bevölkerungsschlüssels auf die Kreise und kreisfreien Städte in NRW aufgeteilt. In Kreisen mit einem höheren Altersdurchschnitt und einer hohen Impfbereitschaft gebe es somit noch zahlreiche berechtigte Personen der Priorisierungsstufe 2, die noch keinen Termin erhalten haben. Zu diesen wartenden Menschen kommen nun auch im Kreis Kleve die neuen Berufsgruppen hinzu. „Das bedeutet, dass sich im Kreis Kleve sehr viele Bürger um nur wenige verfügbare Termine bemühen werden. Und das vermutlich mehrere Wochen lang“, so die Landrätin.
In der kommenden Woche werden den Angaben zufolge im Impfzentrum des Kreises in Kalkar und Geldern insgesamt etwa 7800 Zweitimpfungen durchgeführt. Zusätzlich gibt es dann lediglich etwa 2580 Erstimpfungstermine.
Zu den seit einiger Zeit berechtigten Über-70-Jährigen und den Menschen mit Vorerkrankungen kommen nun die teilweise sehr großen neuen Berufsgruppen der Priorisierungsstufe 3 dazu. Mit den insgesamt 10.380 Impfterminen in der kommenden Woche arbeitet das Impfzentrum nahezu unter Volllast, heißt es aus dem Kreishaus.
In der übernächsten Woche sind bereits 4850 Zweitimpfungen geplant und 3200 Erstimpfungen über das Buchungssystem der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. „Wir sind weiterhin im Gespräch mit dem Land NRW, um zusätzlichen Impfstoff zu erhalten, damit wir bald die Impfungen der berechtigten Gruppen
der Priorisierungsstufe 2 beenden können“, sagt Landrätin Gorißen.
Sie weist ferner darauf hin, dass das Land NRW das so genannte „Dienstort- oder Arbeitsplatzprinzip“aufgehoben hat. Der Impftermin kann somit bei der Buchung über die Kassenärztliche Vereinigung für ein beliebiges Impfzentrum in NRW gebucht werden.
Zu den nun impfberechtigten Personen gehören neben Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen und Eltern von schwer erkrankten Minderjährigen auch Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel und in Drogeriemärkten. Darüber hinaus erhalten Beschäftigte an weiterführenden Schulen ein Impfangebot, genauso wie einzelne Personengruppen der Justiz. „Weiterhin ist der zur Verfügung stehende Impfstoff knapp. Es wird somit eine Weile dauern, bis die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein jedem auch einen Termin anbieten kann“, sagt Landrätin Silke Gorißen. „Alle impfwilligen Personen brauchen immer noch etwas Geduld, bis jeder seinen Termin buchen kann.“Die verfügbaren Termine werden von der KVNO jeweils anhand der konkret zugesagten Impfstoff-Lieferung im Buchungssystem freigeschaltet. Alle Schulleiter der weiterführenden Schulen im Kreisgebiet wurden über das Buchungsprocedere informiert.