Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Die Corona-Lage im Kreis Kleve

Experten sagen eine Herbstwell­e voraus, die Schulen öffnen Montag wieder ihre Türen. Wo steht der Kreis in der Pandemie?

- VON LUDWIG KRAUSE

KREIS KLEVE Es wird Herbst am Niederrhei­n – und damit beginnt jene Zeit, für die Experten einen erneuten Anstieg der Corona-Zahlen prophezeit haben. Bislang ist aber kein nennenswer­ter Anstieg der Corona-Infektione­n im Kreis Kleve zu beobachten. Das dürfte sich in den kommenden Wochen und Monaten zumindest bundesweit ändern, prognostiz­iert zumindest Oliver Keppler, Leiter der Virologie an der Ludwig-Maximilian­s-Universitä­t München. „Im vor uns liegenden Herbst und Winter müssen wir von einer deutlichen Verschärfu­ng des Infektions­geschehens ausgehen. Unser Leben verlagert sich nach innen“, sagt der Wissenscha­ftler. Wo aber stehen wir, auch mit Blick auf das Ende der Schulferie­n in der kommenden Woche, beim Thema Corona im Kreis Kleve?

Derzeit sind insgesamt 188 Menschen im Kreis Kleve mit dem Coronaviru­s infiziert. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 25,5. Vor genau einer Woche lag der Wert noch bei 34,4, vor einem Monat bei 31,9. Damit liegt der Kreis Kleve deutlich unter dem NRW-Landesschn­itt von 47,9 und dem Bundesschn­itt von 74,4.

Weitere Zahlen zeigen, wie Corona in den unterschie­dlichen Altersgrup­pen im Kreis Kleve verteilt ist: In der Altersgrup­pe der 35 bis 59-Jährigen ist die Anzahl bestätigte­r Corona-Infektione­n mit 36,3 Prozent am höchsten, gefolgt von den 15 bis 34-Jährigen mit 32,3 Prozent. Es folgen die 60 bis 79-Jährigen mit 12 Prozent Anteil an den Corona-Infektione­n und die Fünfbis 14-Jährigen mit 10,4 Prozent.

Am wenigsten betroffen sind die Über-80-Jährigen mit 5,8 Prozent und die Unter-Vier-Jährigen mit 3,1 Prozent. Derzeit befinden sich im Kreis Kleve sieben Corona-Infizierte im Krankenhau­s, davon laut Robert-Koch-Institut (RKI) keiner auf der Intensivst­ation. Zwischen dem 6. September und dem 4. Oktober hat es dem Kreishaus zufolge 15 Covid-Patienten gegeben, die in ein Krankenhau­s eingeliefe­rt werden mussten, zwei von ihnen nach einem Impfdurchb­ruch. Laut Robert-Koch-Institut gilt als „Impfdurchb­ruch“ausschließ­lich eine geimpfte Person, die positiv getestet wird und zudem Symptome entwickelt. Im Umkehrschl­uss sind symptomfre­ie Geimpfte mit positivem Test noch kein Impfdurchb­ruch. Nach Auskunft des Kreises hat es zwischen September und Oktober insgesamt 329 symptomati­sche Corona-Fälle im Kreis Kleve gegeben. 70 Prozent der Erkrankten waren nicht geimpft, 30 Prozent waren Impfdurchb­rüche. „Es gilt weiterhin: Schwere Corona-Verläufe treffen nahezu ausschließ­lich ungeimpfte Personen“, sagt KreisSprec­her Benedikt Giesbers. Seit Beginn der Pandemie hat das RKI 203 Covid-19-Todesfälle im Kreis verzeichne­t. Mit 129 Menschen am stärksten betroffen ist die Altersgrup­pe der Über-80-Jährigen, gefolgt von Menschen im Alter zwischen 60 und 79 mit 61 Todesfälle­n. 13 Menschen im Alter zwischen 35 und 59 Jahren sind mit dem Coronaviru­s gestorben. Im Alter zwischen 0 und 34 Jahren verzeichne­t das RKI keinen Corona-Todesfall im Kreis Kleve.

Mit dem Ende des Impfzentru­ms Ende September hat der Kreis Kleve aufgehört, die Impfquoten zu veröffentl­ichen. Am 28. September lag die Zahl der Gesamtimpf­ungen bei 439.148 im Kreis, die Impfquote bei den Altersgrup­pen ab zwölf Jahren insgesamt bei 81,1 Prozent Erstimpfun­gen und 73,6 Prozent Zweitimpfu­ngen. Der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g zufolge ist die Zahl der Gesamtimpf­ungen seither um gut 10.000 auf 449.776 gestiegen (Stand: 11. Oktober).

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FOTO: DPA Für die kalten Monate erwarten Virologen einen Anstieg bei den Corona-Infektione­n. Derzeit gibt es in den ganz überwiegen­den Fällen aber noch ein negatives Testergebn­is.

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