Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Pläne für Wachtendonks Niersufer
Eine Jury hat die besten Entwürfe für die Neugestaltung der Promenade an der Moorenstraße gekürt. Die Vorschläge kann man sich bis Anfang November im Haus Püllen ansehen. Das Verfahren wird fortgesetzt.
WACHTENDONK „Wir wollen die Landschaft näher an den Ort führen.“Dieses prinzipielle Ziel nannte Andreas Mayer Ende März während der Sitzung des Wachtendonker Gemeinderats. Der Vertreter des Planungsbüros Junker + Mayer stellte dort den Rahmenplan für die Umgestaltung des Niersufers an der Moorenstraße vor. Es ist ein zentrales Projekt des 2019 beschlossenen Integrierten Handlungskonzeptes für den historischen Ortskern. Mehr Grün an die Niers soll zum Beispiel die Verlegung der Parkplätze auf die andere Straßenseite bringen. „Die Parkplätze sollen dorthin, wo die Häuser stehen und Flächen sonst auch genutzt werden. Die Natur soll ans Ufer“, erläuterte Mayer einen Punkt. De Rat nahm den Rahmenplan zur Kenntnis und sprach sich einstimmig für einen „„freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb“aus. Die Entscheidung in diesem Planungswettbewerb ist gefallen.
Das Preisgericht bewertete die Arbeiten der teilnehmenden Planungsbüros. Sie hatten die Aufgabe, in ihrer Entwurfsplanung Fußweg, Moorenstraße sowie benachbarte Stellplätze neu zu ordnen, um eine verkehrlich sichere Verbindung zum Friedensplatz und eine durchgängige, ufernahe Wegeverbindung zu schaffen. Dabei sollten der Schulhof der Michaelschule zu einem Quartiersspielplatz umgestaltet und aufgewertet werden, eine großzügige Ufergestaltung geplant und in eine ansprechende landschaftliche Freiraumgestaltung
eingebettet werden. Die Maßnahme soll die Aufenthaltsqualität und Erlebbarkeit der Niers für Bürger und Besucher steigern.
Das Preisgericht aus Sach- und Fachpreisrichtern sowie sachverständigen Beratern tagte unter Leitung des Preisgerichtsvorsitzenden Prof. Dr. Frank Lohrberg. Betreutwurde das Wettbewerbsverfahren
durch die CIMA Beratungund Management GmbH. Aus den sechs anonym eingereichten Wettbewerbsbeiträgen verschiedener Landschaftsarchitekturbüros wurden die Preisträger ermittelt.
Den ersten Platz erhielt das Büro wbp Landschaftsarchitekten aus Bochum. Der von wbp erarbeitete Lösungsansatz soll dem weiteren Planungs
und Beteiligungsprozess zu Grunde gelegt werden. Ein zweiter Preis wurde an WKM Landschaftsarchitekten GmbH aus Düsseldorf und ein dritter Preis an RMP Stephan Lenzen aus Köln vergeben.
Die Wettbewerbsarbeiten sind im Naturparkzentrum Wachtendonk Haus Püllen während der Öffnungszeiten bis zum 5. November ausgestellt. Interessierte sind eingeladen, sich die Wettbewerbsbeiträge und die Bewertungen der platzierten Entwürfe anzuschauen.
Nicht ohne Skepsis wird das Vorhaben betrachtet. Das zeigte sich, als im Mai die Wachtendonker CDU örtliche Touristikunternehmen besuchte. Die Familie Mackenschins betreibt in ihrem Heuhotel Dümpenhof auf dem Geneng neben Paddeln auf der Niers und Planwagenfahrten einen Reiterhof. Vom Umbau der Moorenstraße befürchtet sie, dass der Bootsanleger mit dem Planwagen nicht erreichbar ist. Die Bitte an die CDU ist, dafür zu sorgen, dass während und nach der Neugestaltung die Moorenstraße für die Paddelanbieter befahrbar und der Anleger erreichbar bleibt.
Im Ortsteil Gelinter bei Hotzspots bietet Georg Hotz ebenfalls Freizeitspaß an: Niers-Paddeln, Natur erleben oder Radeln mit dem Fun-Bike. Auch hier waren die Baumaßnahmen der Moorenstraße ein Thema. Es wurde gebeten, die Arbeiten möglichst außerhalb der Paddelsaison, etwa von Oktober bis März, auszuführen.