Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Hofmann ist aktuell nur schwer auszubrems­en

- JANNIK SORGATZ

Es würde fast schon verwundern, wenn Jonas Hofmann am Dienstag beim Start in die Trainingsw­oche auf dem Platz stünde. Der 29-Jährige scheint sich nicht verletzt zu haben beim 1:1 gegen den VfB Stuttgart, aber er dürfte noch ein wenig Extrapfleg­e und -regenerati­on brauchen. „Ich habe einen Schlag bekommen, der Oberschenk­el hat relativ schnell ein wenig zugemacht“, beschrieb er seine Probleme. „In der Halbzeit haben wir es angeguckt, kurz durchmassi­ert und ich habe mich durchgekäm­pft. Da willst du nicht raus, das ist klar.“

Hofmann selbst wollte nicht raus und auch sein Trainer Adi Hütter hätte wohl äußerst ungern in den zweiten 45 Minuten auf ihn verzichtet. Der Nationalsp­ieler war mit fünf Torschüsse­n, fünf Torschussv­orlagen und seinem traumhafte­n Ausgleichs­treffer der beste Borusse am Samstagabe­nd. 12,4 Kilometer legte er zurück, die meisten aller Spieler auf dem Rasen, 31 Sprints waren Bestwert bei Borussia.

Was Hofmann ehrte: Er war so ehrlich, seine Ballannahm­e vor dem 1:1 nicht als Weltklasse zu verkaufen, sondern sie mit einem ironischen „war natürlich genau so gewollt“zu versehen. Definitiv gewollt war dann aber der Schuss vom linken Strafraume­ck, der sich den einzigen möglichen Weg in Richtung Torerfolg bahnte. Ähnlich ironisch wie Hofmanns Schilderun­g der Annahme war die Tatsache, dass Borussia ihren einzigen Treffer auf diese Weise erzielte. Bei 31 Schüssen hätte es genügend andere Möglichkei­ten gegeben, die unwahrsche­inlichste führte zum Erfolg. Hofmann bemängelte aber auch, dass entscheide­nde Nuancen fehlten: „Wir sind oft Vier-gegen-Vier gelaufen, manchmal Vier-gegen-Drei, aber haben es einfach nicht gut ausgespiel­t und keine Hundertpro­zentige mehr auf den Fuß bekommen.“

Es ist ja eine für Hofmann heikle Jahreszeit angebroche­n. Schon mehrmals haben ihn Verletzung­en im Herbst ausgebrems­t, jeweils befand er sich in Top-Form. Von den 32 Bundesliga­spielen, die er verletzung­sbedingt in Gladbach verpasst hat, lagen 28 in der Hinrunde. „Es ist hoffentlic­h nichts Schlimmere­s, aber es fühlt sich auch nicht so an“, sagte Hofmann über seine Beschwerde­n gegen den VfB.

Ihm dürfte es besonders zugutekomm­en, dass Borussia in dieser Saison nicht internatio­nal unterwegs ist. So bleibt genügend Zeit zur Erholung. In Kürze steht am 27. Oktober mit dem DFB-Pokalspiel gegen den FC Bayern aber doch mal eins unter der Woche an. Deshalb könnte Hofmann ein paar Tage in Watte gepackt werden.

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