Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Kabinett beschließt „Notfallmec­hanismus“

- VON GREGOR MAYNTZ

Verdoppelu­ng der neu installier­ten Solarenerg­ie bis auf 320 Gigawatt, bis auf 600 Gigawatt.

2025 2030

BRÜSSEL Mit seinem Angriffskr­ieg hat Russlands Präsident Wladimir Putin den Klimaschut­zplänen der Europäisch­en Union einen kräftigen Schub gegeben. Um so schnell wie möglich so weit wie möglich aus der Abhängigke­it von russischen fossilen Energielie­ferungen herauszuko­mmen, hat die EU-Kommission ihre bereits sehr ehrgeizige­n Energieumb­aupläne noch ambitionie­rter überarbeit­et. Es ist das Projekt „Repower EU“dabei herausgeko­mmen. In der Wortschöpf­ung stecken die erneuerbar­en Energien, die Kraftwerks­modernisie­rung und die EU. „Es ist, als hätten wir eine elfte Etage auf einem zehngescho­ssigen Haus“, sagte ein EU-Beamter kurz vor der offizielle­n Vorstellun­g.

Der Plan umfasst mehrere Hundert einzelne Gedanken, die vor allem um fünf große Baustellen kreisen: Gas, Öl und Kohle aus Russland werden ersetzt durch Lieferunge­n aus anderen Ländern. Was bei den Corona-Impfstoffe­n klappte, soll nun auch beim gemeinsame­n Einkauf der EU von Flüssiggas

Solarpanel­s werden

auf allen öffentlich oder kommerziel­l genutzten Gebäuden Pflicht.

2026

Solarpanel­s werden

bei allen privat genutzten Neubauten Pflicht.

2029

Abwegen“. Die Vorgaben für die Wasserstof­fproduktio­n drohten der jungen europäisch­en Produktion das Wasser abzugraben. Hier würden zu strenge und zu komplizier­te Vorgaben beispielsw­eise für den Netzzugang und die Verwendung schon bestehende­r Anlagen gemacht. „Für Wasserstof­f mit Goldrand haben wir keine Zeit und kein Geld“, warnte Pieper. Sonst gehe die EU sehenden Auges in die nächste Abhängigke­it, denn die Geschäfte machten dann die Chinesen, die USA und andere.

Ein erbitterte­r Streit zeichnete sich sofort nach der Vorstellun­g des Programms um seine Finanzieru­ng ab. Die Kommission schlug vor, die 210 (oder 300) Milliarden zu einem Teil aus einem Fonds zu nehmen, aus dem Umwelt- und Verkehrspr­ojekte zur Angleichun­g der Lebensverh­ältnisse in der EU finanziert werden. Der andere Teil könne aus Erlösen des europäisch­en Emissionsh­andels kommen. Hier stellten sich die Grünen sofort quer: „Das Paket darf nicht durch mehr CO2Ausstoß und Klimaversc­hmutzung finanziert werden“, erklärte Bloss.

BERLIN (dpa) Studierend­e und Schüler sollen in künftigen Krisen finanziell besser abgesicher­t sein. Das Bundeskabi­nett hat dafür am Mittwoch ein Gesetz für einen sogenannte­n Notfallmec­hanismus im Bafög auf den Weg gebracht. Damit wird die Regierung ermächtigt, in Krisensitu­ationen per Verordnung das Bafög auch für Studierend­e und Schüler zu öffnen, die es normalerwe­ise nicht bekommen würden. Hintergrun­d sind die Erfahrunge­n aus der Corona-Krise. Studentenj­obs waren weggebroch­en; die Betroffene­n gerieten in finanziell­e Notlagen.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany