Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Premiere für „HeimArt“-Markt in Geldern
Nachdem die meisten Marktbeschicker dem geplanten Feierabend-Markt eine Absage erteilt haben, hat die Wirtschaftsförderung nun ein eigenes Event aus der Taufe gehoben – mit Essen, Trinken, Kunst und Musik.
GELDERN Am Freitag, 20. Mai, findet in Geldern zum ersten Mal der „HeimArt“-Markt unter freiem Himmel statt. Ursprünglich hatten die Grünen einen Antrag für einen Feierabend-Markt gestellt, zu dem die Bürger wie auf dem Wochenmarkt, nur zu späterer Stunde, hätten einkaufen gehen können. Nachdem ein Großteil der Marktbeschicker der Anfrage jedoch eine Abfuhr erteilt hatten, stellte Citymanagerin Valerie de Groot Mitte März im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing ein neues Konzept in Aussicht. Weniger Brot und Kartoffeln, dafür mehr Event mit Verweildauer. Schnell war von einer „AfterWork-Party ohne Eis“die Rede oder auch von einer „Straßenparty light“. Nun ist Premiere. Los geht’s auf dem Marktplatz um 17 Uhr.
„Mit diesem Event möchte die Stadt ihren Bürgerinnen und Bürgern nach Feierabend einen öffentlichen Treffpunkt in ansprechender Atmosphäre bieten“, heißt es etwas steif auf der Homepage der Stadt. Zwei Punkte lagen der Wirtschaftsförderung bei der kurzfristigen Planung besonders am Herzen: „Regionalität gepaart mit Kunst“, fasst die Citymanagerin das Konzept zusammen. Schließlich wolle man mit der Veranstaltung auch etwas für die Gelderner Gastro- und Kulturszene tun, die unter der Corona-Pandemie besonders zu leiden hatte.
„Feierabendmarkt“wollte man die Veranstaltung nicht nennen, weil man sich zu sehr von dem Ursprungskonzept entfernt habe. So sei man auf den neuen Namen gekommen: „Heim“steht für Heimat, das englische „Art“für die Kunst. Die Besucher erwartet ein bunter Mix aus regionalen Getränken, Speisen und Streetfood, verspricht Valerie de Groot. „Es soll sich anfühlen wie in der Zeit vor Corona, als man sich mit Freunden abends gemütlich in der Stadt bei einem Glas Wein getroffen hat.“Nicht alle Marktbeschicker haben für die Premiere abgesagt. Zumindest ein Stand, nämlich der von Fischfeinkost Hellenbroich aus Rheurdt, konnte die Wirtschaftsförderung überzeugen, beim „HeimArt“-Abend dabei zu sein. „Inhaber Thomas Schmutz bedient bereits andere Märkte in der Region“, berichtet Valerie de Groot, „und hat damit gute Erfahrungen gemacht. Deshalb will er es auch in Geldern probieren. Wenn es klappt, hat er versprochen, dass er bei seinen Kollegen die Werbetrommel rühren will.“
Neben Hellenbroich haben noch weitere Gelderner Gastronomiebetriebe zugesagt: der Schaustellerbetrieb Eul ist mit einer Crêperie vertreten, das Restaurant Spice Basar bietet arabische Küche, das Restaurant Sagar indische Küche. Außerdem rollen am Freitag zwei Streetfood-Trucks auf den Marktplatz: Der CIA-Foodtruck aus Oberhausen serviert Poutine, eine Fast-Food-Spezialität aus Kanada, die in der Hauptsache aus Pommes, geschmolzenem Käse und Bratensoße besteht. Das Esswerk aus Krefeld hingegen wird Burger und Currywurst zubereiten. „Ob süß oder herzhaft, es ist für alle etwas dabei“, sagt die Citymanagerin. Angefragt worden sei auch die umliegende Gastronomie, ob sie sich am Freitag bis 21 Uhr an dem Markt beteiligen wolle.
Für die Getränke sorgt unter anderem die Fleuther Brauerei, die mit
Craftbeer vom Niederrhein punkten möchte. Edle Tropfen hat Hüskes Wein und Spezialitäten zu bieten. Neu in Geldern ist „Lekkör“, die demnächst eine Manufaktur an der Straße Harttor eröffnen wird und die die Besucher mit Likören und Creams aus Scotch Whisky überzeugen wollen. Ihr Motto lautet: „Produziere nie, was du nicht selber trinkst.“
Handgemachte Kunst gibt es beispielsweise von Li-Art aus Kevelaer, die Tassen, Kerzen und Frühstücksbrettchen mit lokalem Bezug herstellen. Die Ideen- und Mitmachwerkstatt widmen sich an ihrem Kreativ-Stand dem Thema Garten. Der Wirtschaftsförderung war wichtig, dass die Besucher auch etwas für den kleinen Geldbeutel mit nach Hause nehmen können, sagt Valerie de Groot. Auf der Rückseite der Bushaltestelle wird eine kleine Bühne aufgebaut, auf der Musiker Michael Weirauch aus Walbeck dreieinhalb Stunden für Urlaubsstimmung sorgen wird. De Groot: „Mit guter Verpflegung und einem tollen Ambiente ist also für einen perfekten Start ins Wochenende gesorgt. Wir freuen uns auf viele Gäste.“