Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Möbeldesign Made in Oermten
Bei Heiner Knoor werden Altholz, Stahl und Beton zu einer angesagten Symbiose für den Wohnraum. Das Holz mit dem er arbeitet, ist 200 bis 300 Jahre alt und damit äußerst individuell. Ein Blick in seine Werkstatt.
OERMTEN
Ausstellungsraum in Oermten steht alles so kombiniert, wie es auch im eigenen Zuhause später aussehen könnte. Ehefrau Beate Knoor ist für die Dekoration zuständig. „Für die Kunden ist das wie ein Ausflug“, sagt Möbelbauer Knoor, wenn aus ganz Deutschland Kunden nach Oermten kommen. „Der Besuch in der Werkstatt ist wie ein kleines Abenteuer.“Oft bringen die Kunden ihre eigenen Ideen mit, Knoor hat das Know-how und die Maschinen, um die Wünsche umzusetzen. Ob Farbton, Astigkeit, Holzart (es gibt noch viel mehr als Altholz) und die Größe, alles kann individuell angepasst werden. Bereits vor zehn Jahren wollte ein Kunde die Kombination Holz und Beton haben, sagt er über einen weiteren Trend. Die Betonklammer ist in den Eichenkorpus eingeschoben. „Das läuft super, das sind alles Möbel, die es so nicht von der Stange gibt. Der große Vorteil: Der Kunde ist beim Gestaltungsprozess dabei. Vor 15 Jahren wurde der Möbelbau das Hauptgeschäft.
Denn angefangen hat alles mit Antiquitäten, sogar ganz ursprünglich mit der Bauernmalerei der Mutter Karola. Die Malerei war so beliebt, dass sie Abnehmer fand. Als Abtrenner für einen Verkaufsraum wurden alte Schränke aus der Nachbarschaft genommen. Die fielen den Kunden auch ins Auge und wurden gekauft. „Das war der Anfang des Antiquitätenbooms, 1982/83“, sagt Heiner Knoor. Irgendwann ebbte das ab. Die Antiquitäten laufen nur noch nebenher. Das Hauptaugenmerk sind die selbst gefertigten und designten Möbel. Dafür wurde auch der Verkaufsraum auf links gedreht. Die abgehängte Decke kam weg, das Mauerwerk wurde freigelegt: Der Industrielook passt zu den geradlinigen Möbeln aus der KnoorWerkstatt.
Wer nicht bis zu den Weihnachtsmarkt auf Schloss Dyck in Jüchen warten möchte, der kann einen Abstecher zum Niederrhein machen, einfach am Oermter Berg vorbei und dem Geruch von Holz folgen.